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H7_Luki_Tunnel_c_Schlaf.JPG © Marcus Schlaf
Ist ein Aufenthalt im Stau im Luise-Kiesselbach-Tunnel gesundheitlich unbedenklich? Münchner Lokalpolitiker wollen Auskunft zu Messwerten.
München / Sendling-Westpark – Zwanzig Minuten stand er im Luise-Kiesselbach-Tunnel im Stau. Er sei kurz davor gewesen, sein Motorrad abzustellen und zu Fuß an die Oberfläche zu gehen, weil ihm wegen der Abgase so schlecht geworden sei. So begründete ein Bürger die Forderung nach Messstellen für Schadstoffe, die er im Rahmen des München Budgets beantragte.
Die Grünen im örtlichen BA haben das Thema in der August-Sitzung aufgegriffen. „Wir haben immer wieder Vorfälle im Tunnel, sei es der Brand im vergangenen Jahr oder die täglichen Staus“, sagt Fraktionssprecherin Maria Hemmerlein gegenüber Hallo.
Zu schlechte Luft in wichtigem Münchner Tunnel? Lokalpolitiker fordern Auskunft zu Messwerten
Die Lokalpolitiker wollen daher vom Referat für Klima und Umwelt (RKU) wissen, wie es sich mit der Luftqualität innerhalb des Luise-Kiesselbach-Tunnels verhält – und welche Aufenthaltsdauer noch als gesundheitlich unbedenklich eingestuft wird. Der BA geht davon aus, dass eine Messstelle innerhalb des Tunnels zur Überprüfung von Grenzwerten bereits besteht.
Hallo hat beim RKU nachgehakt und wurde ans Baureferat verwiesen. Dieses erklärt, dass die technische Betriebsausstattung des Tunnels den aktuellen Richtlinien entspricht: „Zur Messung der Luftqualität werden insbesondere die Kohlenmonoxid (CO)-Werte und die Sichttrübung (Luftpartikelmessung) an drei Stellen in der Weströhre und an zwei Stellen in der Oströhre erfasst.“
Zum Schutz aller Verkehrsteilnehmenden würden „in Abhängigkeit von Temperatur, CO-Wert und anderer Parameter die Lüfter bedarfsorientiert eingeschaltet, um einen geregelten Zustrom von Frischluft zu gewährleisten.“ Sowohl im Regelbetrieb – sprich auch bei zähfließendem Verkehr und Stau – als auch im Brandfall.
Messstellen und Luftqualität im Luise-Kiesselbach-Tunnel: Das sagt das Baureferat
Dabei gebe es für die unterschiedlichen Parameter verschiedene Grenzwerte, welche ein Stufenkonzept zur Folge haben. Laut Baureferat ist der Wert der CO-Konzentration die maßgebliche Größe.
Gemäß Lüftungsgutachten beträgt die Schaltschwelle für die erste Stufe 50 ppm (Parts per Million), die vierte Stufe wird bei 150 ppm erreicht, bei 200 ppm erfolgt die Tunnelsperre. In den Sommermonaten von Mai bis September gelten verschärfte Grenzwerte, Stufe eins wird bereits bei 13 ppm erreicht.
Auch würden die Röhren rund um die Uhr über die Verkehrszentrale überwacht. Störungen oder Ausfälle seien dem Baureferat derzeit nicht bekannt. „Die korrekte Funktion aller technischen Anlagen wird halbjährlich im Rahmen der Wartung überprüft.“ Dies war zuletzt im März, die nächste Wartung steht im Oktober an.
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