„Game Key Cards“ bleiben kontrovers – und unbeliebt. Fans des Haptischen nutzen jede Gelegenheit, um Publishern mitzuteilen, dass sie „Game Key Cards“ nicht kaufen werden. Häufiger Vorwurf, der damit einhergeht: Publisher würden die Gelegenheit nutzen, um Geld zu sparen.

Die 64GB-Cartridges sind teuer und die „Game Key Cards“ günstiger – einfache Rechnung. Jetzt bringt ein Entwickler allerdings eine neue Komponente in die Debatte ein, über die viele Fans wahrscheinlich noch gar nicht nachgedacht haben. Cartridges als Speicherform sind für einige Spiele schlicht nicht geeignet.

Nicht aus Kostengründen

Im Social-Network Bluesky entwickelte sich eine interessante Diskussion um Star Wars Outlaws und Ubisofts Entscheidung, das Spiel auf einer „Game Key Card“ zu veröffentlichen. Denn de facto hätte das Spiel auf eine 64GB-Cartridge gepasst. Kostengründe stecken aber gar nicht dahinter, wie Ubisoft-Entwickler Bob Bantin, Audio-Architect für die Snowdrop-Engine, erklärt.

„Snowdrop ist für seine Open-World-Umgebungen stark auf Disk-Streaming angewiesen, und wir haben festgestellt, dass die Switch-2-Karten einfach nicht die Leistung brachten, die wir bei der von uns angestrebten Qualität benötigten“, schrieb er auf Bluesky. „Ich kann mich nicht erinnern, dass die Kosten der Karten jemals zur Sprache gekommen wären – wahrscheinlich, weil sie irrelevant waren.“

Mit anderen Worten: Das Spiel kann die Daten nicht so schnell von der Cartridge lesen, weshalb sich Ubisoft für die Installation auf der Switch 2 entschied. Das habe laut Bantin vor allem damit zu tun, dass das Spiel für PS5, Xbox und PCs angepasst sei. Ein Umstand, der möglicherweise auch auf andere anspruchsvolle Third-Party-Portierungen zutreffen könnte und zu bedenken wäre.

„Die richtige Entscheidung“

Bantin erklärt: „Ich denke, wenn wir ein Spiel für Switch 2 von Grund auf neu entwickelt hätten, wäre es vielleicht anders gekommen. So wie es war, haben wir ein Spiel rund um die SSDs der ursprünglichen Zielplattformen entwickelt, und dann kam eine Weile später Switch 2 auf den Markt. In diesem Fall denke ich, dass unsere Führungskräfte die richtige Entscheidung getroffen haben.“

Wenn der „schwarze Peter“ nicht bei Ubisoft liegt, dann muss er wohl bei Nintendo liegen, so die schnelle Schlussfolgerung. Bantin ruft aber zur Fairness auf. „Um fair zu Nintendo zu sein, muss man bedenken, dass sie bei der Auswahl der Komponenten für eine neue Konsole eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen müssen. Die Switch 2 ist in vielerlei Hinsicht ein Wunderwerk“, gibt sich der Entwickler diplomatisch.

Ein „Wunderwerk“, das auch mit Star Wars Outlaws offensichtlich sehr gut zurechtkommt. Digital Foundry lobt die „Switch 2“-Version in einem neuen Video als eine „bemerkenswerte Veröffentlichung“. In technischer Hinsicht – auch dank „Game Key Card“

via VGC, Bildmaterial: Mario + Rabbids Sparks of Hope, Ubisoft