Was wäre Musik ohne Emotionen? Egal, ob Wut, Freude, Trauer oder Hass – das Ziel eines jeden Lieds ist es, seine Zuhörer zu bewegen – Gleichgültigkeit ist das Todesurteil der Kunst. Wohl kaum eine Band ist sich dieser Realität bewusster als La Dispute. Für Frontmann Jordan Dreyer und seine Mitstreiter war Musik schon immer ein Ventil: Träume, Ängste, Wünsche und Konflikte – seit über zwei Jahrzehnten laden die Amerikaner ihre Hörer dazu ein, einen Blick in ihre tiefsten Abgründe zu werfen. Sechs Jahre nach PANORAMA bahnt sich mit NO ONE WAS DRIVING THE CAR nun eine neue Ära für La Dispute an. Der jugendliche Frust und adoleszente Tatendrang sind längst verflogen, stattdessen widmet sich Dreyer mit seinen knapp 40 Jahren jetzt existenzielleren Ängsten. Als erstes Album in Eigenproduktion schafft es NO ONE WAS DRIVING THE CAR, erwachsener denn je zu klingen. Dreyers geplagtes Flehen steht zwar weiterhin im Vordergrund, doch es wäre nur halb so wirksam ohne die schaurig emotionalen Melodien, die die Kulissen für seine Geschichten basteln. So viel sich ändert, bleibt aber auch gleich: Sowohl die Wut und Energie der SOMEWHERE AT THE BOTTOM OF THE RIVER BETWEEN VEGA AND ALTAIR- und WILDLIFE-Ära als auch der schleichende Weltschmerz, der einst ROOMS OF THE HOUSE und PANORAMA durchzog, finden auf NO ONE WAS DRIVING THE CAR ein Zuhause. La Dispute laden mit ihrer Musik zum Weinen, Schreien und Reflektieren ein – heute wie vor zwanzig Jahren.
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