Diese 1:5-Pleite wird überregional gefeiert! Der Chemnitzer FC verlor bei Rot-Weiß Oberhausen im sogenannten „Nicht-Aufstiegsspiel“ mit 1:5. Mit dem Freundschaftsspiel zwischen den Ost- und West-Traditionsvereinen soll ein Zeichen an die Funktionäre im DFB und seinen Regionalverbänden gesendet werden, endlich eine Ligen-Reform durchzuführen.

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Hintergrund: Von den fünf Regionalligen steigen nur vier Meister auf. Die aus den Staffeln Südwest und West sind immer berechtigt für den Sprung in die 3. Liga. Von den Siegern in Nord, Bayern und dem Osten guckt immer einer in die Röhre. Denn nur alle drei Jahre dürfen sie direkt hoch, müssen sonst in eine Relegation untereinander.

Die Aufstiegsregelung stinkt so stark, dass die Ostklubs die Initiativgruppe „Aufstiegsreform 2025“ ins Leben riefen, die mittlerweile von 45 Vereinen bundesweit unterstützt wird. Federführend dabei ist der Chemnitzer FC mit Sprecher Tommy Haeder. Dieser bekommt massive Rückendeckung von Oberhausens Marcus Uhlig (54) aus dem eigentlich selbst privilegierten Westen.

Tommy Haeder vom Chemnitzer FC ist Sprecher der Vereinsinitiative „Aufstiegsreform 2025“

Tommy Haeder vom Chemnitzer FC ist Sprecher der Vereinsinitiative „Aufstiegsreform 2025“

Foto: picture alliance/dpa

Die gesamte Regionalliga West fordert mittlerweile ebenfalls Reformgespräch zur Verbesserung der Viertliga-Struktur, beispielsweise um abgestürzte Traditionsvereine mit besserer Vermarktung oder TV-Verträgen wieder näher an den Profi-Fußball heranzuführen.

Daher das imposant vorbereitete und inszenierte Freundschaftsspiel zwischen RWO und den Gästen aus Chemnitz. Beide Teams liefen zu Beginn durch ein Spalier aus 45 Einlaufkinder, die alle Klubs repräsentierten, welche sich der Reformbewegung angeschlossen haben. Darunter Schwergewichte wie Schalke 04, Union Berlin oder 1860 München.

Gemeinsames Team-Foto mit klarer Botschaft: Die Aufstiegsreform muss her!

Gemeinsames Team-Foto mit klarer Botschaft: Die Aufstiegsreform muss her!

Foto: Jan Fromme/firo Sportphoto

Beim gemeinsamen Foto auf dem Rasen stehen die 45 Einlaufkinder mit den Mannschaften von Oberhausen und Chemnitz gemeinsam auf dem Bild. Dazu das Transparent: „Aufstiegsreform 2025 – Jetzt oder nie: gemeinsam durchsetzen!“ Das Ziel: Der gesamte deutsche Fußball zeigt dem DFB, dass es mit dem „Nicht-Aufstieg“ in den Profifußball der 3. Liga in allen Staffeln vorbei sein muss.

Duisburg-Präsident verdeutlicht Notlage

Vor Ort trafen sich Verantwortliche zahlreicher Vereine. Christian Stiefelhagen, Präsident des MSV Duisburg, brachte es im MDR auf den Punkt: „Ich unterstütze das von ganzem Herzen. Wenn du im Sport dein Ziel erreichst, solltest du belohnt und nicht abgestraft werden, weil es noch ein anderes Regulativ gibt. Ich überlege immer, was es angerichtet hätte, wenn es uns passiert wäre.“

Verrückt: Ex-Europapokal-Finalist Lok Leipzig scheiterte schon zweimal als Meister. Obwohl der Klub keins von vier Relegationsspielen nach regulärer Zeit verlor (alle vier Remis), durfte er wegen der Auswärtstorregel 2020 und einer Pleite in der Verlängerung 2025 nicht hoch.

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Zurück zum „Nicht-Aufstiegsspiel“: Der Chemnitzer FC trat mit einer jungen und ersatzgeschwächten Truppe an, weil er Sonntag im Landespokal gegen Blau-Weiß Leipzig spielt.

Nach 1:0-Führung durch Jonas Marx (8.) drehte Oberhausen die Partie noch vor der Pause zum 4:1. Acht Minuten vor Ende traf Christopher Schepp (82.) zum 5:1.

Salopp könnte man sagen, der CFC nahm es mit der Solidarität etwas zu genau. Aber diese Protest-Pleite nimmt der Ostklub gern hin, wenn sich endlich etwas für den gesamtdeutschen Fußball bewegt. Der DFB wird zeitnah eine Arbeitsgruppe einsetzen, die muss diesmal liefern…