Die zunehmende Enge in den Leipziger Haushaltsplänen bringt auch die Leipziger Investitionen unter Druck. Schon seit zwei Jahren kann Leipzig seine Investitionen nur noch über neue Kredite finanzieren. Aber der Druck der Landesdirektion Sachsen für einen noch zu genehmigenden Haushalt engt auch die Spielräume ein. Und dabei ist der Investitionsberg bei Schulen noch nicht einmal abgearbeitet. Und wichtige Sanierungen verschieben sich immer weiter, wie die SPD-Fraktion zum Schiller-Gymnasium in Gohlis thematisiert.

Sie hat zur nächsten Ratsversammlung einen regelrechten Fragenkatalog formuliert, in dem sie die Zukunft des Schulgebäudes und die Lernbedingungen der Schüler und Schülerinnen zur Sprache bringt.

„Die Friedrich-Schiller-Schule, Gymnasium der Stadt Leipzig, hat in den vergangenen Jahren verschiedene neue Gymnasien beim Aufbau maßgeblich unterstützt und begleitet: die Marie-Curie-Schule, die Gerda-Taro-Schule sowie das Gymnasium Hauptbahnhof Westseite“, geht die SPD-Fraktion dabei auf die wichtige Rolle des Schulgebäudes beim Aufbau anderer Gymnasien in der Stadt ein.

„Zusätzlich musste die Friedrich-Schiller-Schule in den vergangenen Jahren die eigene Schule aufgrund fehlender gesamtstädtischer Kapazitäten permanent überbelegen: als 3,25-zügig ausgelegte Schule wurde sie 4-zügig ausgelastet. Aus dieser Überbelegung resultieren verschiedene Probleme, die den Schulalltag erheblich erschweren: eine viel zu kleine Mensa, eine zu kleine Sporthalle, zu kleine und zu wenige Klassenräume, fehlender Schallschutz im gesamten Gebäude und zu wenig Toiletten.

Sicherheitsvorkehrungen, die an allen neu gebauten Gymnasien Standard sind, werden der Friedrich-Schiller-Schule nicht umgesetzt: Es gibt kein Türöffner-System, das mit einer Videoanlage gekoppelt ist.“

Sanierung um zehn Jahre verschoben

Und dann muss das in den frühen 1990er Jahren sanierte Schulgebäude ja auch einmal renoviert werden. Doch beim Blick in die Planungen der Stadt wurde es den Stadträt/-innen der SPD-Fraktion regelrecht schwindelig.

„Die geplante Sanierung der Friedrich-Schiller-Schule rückt bei der kontinuierlichen Aktualisierung der Schulbaustrategie permanent nach hinten: von 2028 bis 2030 auf 2038-2040. An dem dafür geplanten Auslagerungsstandort Witzlebenstraße hält die Stadt nicht mehr fest und damit sind auch Zeitraum und Ort für die Sanierung ungewiss. Die letzten größeren Sanierungsmaßnahmen in der Schule fanden zwischen 1992 und 1994 statt“, geht die Anfrage auf das Dilemma ein, dass nun auch die Schulplanungen der Stadt zunehmend unter Druck geraten.

Beim Standort Witzlebenstraße handelt es sich um einen der großen Garagenstandorte, die das Schuldezernat eigentlich als Auslagerungsstandorte für Schulen vorgesehen hatte, die gründlich saniert werden müssen. Weshalb die SPD-Faktion berechtigterweise auch fragt: „Wohin wird die Schule dann ausgelagert?“

Ein teilgesperrter Sportplatz

„Auch wurden Teile des Sportplatzes an der Sassstraße, den die Friedrich-Schiller-Schule mit nutzt, mit Beginn dieses Schuljahres (2025/2026) durch das Sportamt gesperrt“, stellt die SPD-Anfrage das nächste Problem fest.

„Dabei waren die Mängel schon lange ersichtlich. Die Nutzung der Anlage wird zudem erschwert durch die leider vielfältige Nutzung des Sportplatzes: Entfernung von Hundekot, zerbrochenem Glas, Kondomen oder Spritzenbesteck gehören zu den Aufgaben der Sportlehrer/-innen vor Beginn des Sportunterrichts.“

Da kommen dann die geringen verfügbaren Mittel zur Instandhaltung Leipziger Sportplätze mit der Rücksichtslosigkeit von Zeitgenossen in Konflikt, die öffentliche Güter nicht mehr respektieren. Die Fragen drängen. Und sie werden noch drängender, wenn die Stadt aufgrund der Haushaltslage auch noch die Investitionen in Schulen drastisch zurückfahren muss.