Quelle: – pixabay.com
ARIVA.DE Redaktion  |  07. September 2025, 14:00
Aufrufe: 355
Die britische Regierung bekommt ihr Budget nicht in den Griff und die Märkte werden immer skeptischer. Die Folge: Die Anleiherenditen steigen auf neue Rekorde und treiben die Finanzierungskosten nur noch weiter an.
Für dich zusammengefasst:
- Großbritannien hat ein Haushaltsloch von 35 Milliarden Pfund.
- Die 30-jährigen Staatsanleihen erreichen 5,72 Prozent Rendite.
- Die Unsicherheit über die Fiskalpolitik belastet die Märkte.
Großbritannien sieht sich zunehmend mit einer schwierigen Fiskalsituation konfrontiert. Die 30-jährigen Staatsanleihen, bekannt als Gilts, erreichten kürzlich mit 5,72 Prozent die höchsten Renditen seit 1998, was ein deutliches Signal für die wachsende Besorgnis der Anleger über die Fähigkeit des Landes gibt, seine Finanzen unter Kontrolle zu halten.
Diese Renditeerhöhungen spiegeln ein gestiegenes Risiko wider, das auch die britische Währung, das Pfund, unter Druck setzt. Es ist jedoch nicht nur die Zinspolitik der Bank of England, die die Renditen in die Höhe treibt, sondern auch die politische Unsicherheit und das hohe Defizit, das die britische Regierung zu adressieren hat.
Mit einem Haushaltsloch von rund 35 Milliarden Pfund (40,4 Milliarden Euro) stehen Premierminister Keir Starmer und Finanzministerin Rachel Reeves unter erheblichem Druck, bis zum Herbsthaushalt einen klaren Plan zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen vorzulegen. Die schwierige Aufgabe besteht darin, Steuern zu erhöhen oder Ausgaben zu kürzen, ohne die ohnehin schwächelnde Wirtschaft weiter zu belasten. Während der Sommermonate gab es Spekulationen, dass die Regierung aufgrund der gestiegenen Schuldenlast und der politischen Unsicherheit zunehmend Schwierigkeiten hat, Vertrauen bei den Märkten zurückzugewinnen.
Zu den Problemen kommt hinzu, dass die Schuldenquote des Vereinigten Königreichs weiterhin auf einem hohen Niveau verharrt, auch wenn das Land 2023 seine Kreditwürdigkeit teilweise zurückgewinnen konnte. Die langfristigen Anleihenmärkte zeigen jedoch, dass die Anleger zunehmend eine Risikoprämie fordern, was sich in den steigenden Renditen widerspiegelt. Die steigenden Zinssätze erhöhen wiederum die Staatsausgaben, was die finanzielle Lage noch weiter belastet.
Der Druck auf die Finanzen wird durch die Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung verstärkt. Zwar war die Nachfrage nach 10-jährigen Staatsanleihen zuletzt sehr stark, allerdings war dies auch darauf zurückzuführen, dass sehr hohe Renditen angeboten wurden. Langfristig aber bleiben die Gilts weniger gefragt. Dies macht deutlich, dass die Märkte angesichts der Unklarheit über die Steuerpolitik und den Weg zur Haushaltskonsolidierung vorsichtiger werden.
Die zunehmende Belastung durch die hohen Verschuldungsraten und das Vertrauen der Märkte in die politische Führung bleibt ein entscheidender Faktor. Experten warnen, dass die Regierung dringend eine klare fiskalische Strategie präsentieren muss, um das Vertrauen der Investoren zu sichern und das Land vor weiteren finanziellen Herausforderungen zu bewahren. Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen, insbesondere hinsichtlich möglicher Steuererhöhungen und Haushaltskürzungen, bleibt eines der größten Risiken für die britische Wirtschaft.
Die Probleme am Anleihemarkt und die politische Unsicherheit werfen einen Schatten auf die wirtschaftliche Erholung des Vereinigten Königreichs. Bis zur Bekanntgabe des Haushaltsplans ist zu erwarten, dass die Märkte weiterhin auf politische Signale reagieren werden, wobei steigende Anleiherenditen und ein wachsendes Haushaltsdefizit das Risiko für Großbritannien weiter erhöhen.
Autor: Ariva-Redaktion/INK
Hinweis:
ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen.
Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich
dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch
eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link
„Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für
diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.
Weitere Artikel des Autors