(Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen)
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Essen. Das Bischöfliche Mariengymnasium in Essen-Werden erhält als erstes Gymnasium das Essener Berufswahlsiegel für sein herausragendes Engagement in der Berufsorientierung. Die Schule hat das Thema kontinuierlich im Blick, setzt auf individuelle Förderung und die Zusammenarbeit mit externen Partnerinnen und Partnern.
Für sein herausragendes Engagement bei der beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schülern haben Stadt und Arbeitsagentur Essen das Bischöfliche Mariengymnasium in Essen-Werden am Mittwoch, 3. September, mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet. Dieses Siegel würdigt Schulen, die sich ganz besonders für berufs- und studienwahlvorbereitende Maßnahmen engagieren und so ihren Schülerinnen und Schülern eine fundierte Berufswahlentscheidung ermöglichen. In Essen ist das Mariengymnasium die einzige Schule in diesem Jahr und das erste Gymnasium überhaupt, das diese Auszeichnung erhält.
– Mariengymnasium ist die einizige Essener Schule im laufenden Jahr, die das Berufswahlsiegel erhält.
– Aktionswoche bietet praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder.
– Jury lobt die Gleichstellung von Ausbildung und Studium als Berufsperspektiven.
Der Termin für die Übergabe des Siegels war passend gewählt, berichtete Helga Helmich, Lehrerin für Englisch, Französisch und katholische Religion, die seit rund zehn Jahren, die strukturierte Berufswahlunterstützung am Mariengymnasium organisiert. Just in diesen Tagen läuft die jährliche „Aktionswoche“ der Schule, „da führen wir die 8. Klassen in die Berufswahlorientierung ein“, berichtet Helmichs Kollegin Kerstin Ostwald (Lehrerin für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften). Mit digitalen und analogen Materialien entdecken die Jugendlichen ihre eigenen Talente, Stärken und Interessen und lernen konkrete Berufsbilder kennen. Die älteren Jugendlichen in den Jahrgangsstufen EF und Q1 nutzen die Aktionswoche ebenfalls für den intensiven Blick auf die immer vielfältiger werdende Welt von Ausbildungswegen, Studiengängen und Berufen – während die zehnten Klassen im Schülerbetriebspraktikum erste eigene Erfahrungen im Arbeitsalltag machen.
Vielfältiges Konzept, um Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen
Helmich betonte, dass die Angebote der Aktionswoche nur ein Baustein des Schulkonzepts zur Berufswahlorientierung sind. Wichtig sei, dass das ganze Kollegium hinter der Idee stehe, die Jugendlichen nicht nur hinsichtlich der rein schulischen Bildung, sondern auch mit Blick auf den Weg nach dem Schulabschluss bestmöglich zu unterstützen. Die Jury des Berufswahlsiegels hat hier insbesondere gewürdigt, dass das Mariengymnasium Ausbildung und Studium als gleichwertige Berufsperspektiven aufzeige.
„Wir wollen Wegbereiter im Dschungel erster beruflicher Überlegungen sein“, beschrieb Schulleiterin Christiane Schmidt das vielfältige Engagement ihrer Schule. Auch angesichts einer immer komplexer werdenden Berufswelt reiche es heute längst nicht mehr aus, „mit den Schülerinnen und Schülern ins ,BIZ‘ des Arbeitsamts zu fahren“, erinnerte Schmidt an die Berufsvorbereitung in früheren Jahrzehnten. Heute gibt es am Mariengymnasium neben dem pädagogischen Konzept für die einzelnen Jahrgangsstufen feste Absprachen im Kollegium, dass in jedem Unterrichtsfach auch mögliche Berufe in dieser Fachrichtung vorgestellt werden. Für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe gibt es zudem wöchentliche Beratungsstunden durch eine Mitarbeiterin der Jugendberufsagentur.
Immer mehr externe Organisationen werden auf die Schule aufmerksam
Große Widerstände habe sie bei ihrem Engagement für eine intensivere Berufsvorbereitung am Mariengymnasium kaum erlebt, sagt Helmich, „heute werden uns eher die Türen eingerannt“. Dies gelte zum Beispiel für Organisationen wie Hochschulen oder Handwerkskammer sowie Unternehmen. War die Berufemesse der Schule anfangs lediglich eine Infoveranstaltung, bei der Eltern von ihren Jobs erzählten, beteiligten sich nun immer häufiger auch externe Einrichtungen, die schon früh die Fachkräfte von morgen für sich interessieren möchten. Unabhängig davon dürften sich aber auch die Eltern der neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler darauf einstellen, dass auch sie – wie alle Elterngenerationen vor Ihnen – auf den nun anstehenden Elternabenden gefragt werden, ob sie nicht von ihren Berufen berichten möchten, sagt Helmich schmunzelnd.
Bei allem Engagement für die Berufswahlorientierung war Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) – Schirmherr für das Berufswahlsiegel – ein Apell an die Jugendlichen besonders wichtig: „Mit der Entscheidung für einen Beruf trefft ihr eine wichtige Entscheidung, aber nicht die Entscheidung eures Leben.“ Viele heute sehr erfolgreiche Menschen seien gute Beispiele dafür, dass gerade Karrierewege mit Umwegen zu einem guten Ziel führten. Er warb für Gelassenheit bei der Berufswahl und lobte das Engagement der Lehrkräfte am Mariengymnasium: „Sie interessiert, was mit den Schülerinnen und Schülern passiert, wenn diese zum letzten Mal durch das Schultor hier gehen. Hier zählt der ganze Mensch.“