Mit besonders vielen Wilsberg-Stars feierten Leonard Lansink und die Krebsberatung Münster das Jubiläum von 20 Jahre Promikellnern. (Foto: Michael Bührke)

Das Jubiläum des Promikellnerns am Aasee wurde 2025 zur großen Wiedersehensparty der „Wilsberg“-Familie. Während sich viele Prominente wieder mit vollen Tabletts durch die Menge kämpften, glänzten andere auf der Bühne oder beim Bierzapfen – alles für den guten Zweck.

Zur 20. Auflage des Promikellnerns hat Leonard Lansink besonders viele Darsteller der „Wilsberg“-Reihe motivieren können, nach Münster zu kommen: Patricia Meeden und Rita Russek waren sogar zum ersten Mal dabei und schienen bei aller Arbeit viel Spaß gehabt zu haben. Wie schon aus einigen Vorjahren gewohnt, haben Vittorio Alfieri und Roland Jankowsky wieder unermüdlich allerhand volle Tabletts an die vielen Tische an den Aaseeterrassen getragen. Ganz kurzfristig ließ der Drehplan von Janina Fautz zu, mit der Bahn quer durch Deutschland zu fahren und an den Aasee zu kommen – wenn auch etwas später als erhofft. Mit Ina Paule Klink und Heinrich Schafmeister waren sogar zwei dabei, die in der TV-Reihe gar nicht mehr präsent sind.

Wiedersehen mit Manni

Heinrich Schafmeister, der in den ersten Jahren bei „Wilsberg“ den Manni Höch spielte, ist schon sehr lange mit Leonard Lansink befreundet. Sie kennen sich noch länger, als die beiden Schauspieler sind, aus alten Zeiten in Essen, wo beide aufgewachsen sind. Aber obwohl beide in Berlin wohnen, sehen sie sich inzwischen selten. „Aber dann trifft man sich, man arbeitet zusammen oder macht irgendwas. Und nach drei Minuten ist das wieder genauso wie vor Jahrzehnten“, schilderte uns Schafmeister, nachdem er einige Stunden zusammen mit Leonard Lansink für die zahlreichen Selfie-Wünsche zur Verfügung stand, stets umringt von vielen wartenden Fans.

Politiker als Promikellner

Auch LWL-Direktor und OB-Kandidat Georg Lunemann (CDU) war fleißig beim Servieren, was einigen Besuchern des Promikellnern aufgefallen war. „Es hat mir viel Freude gemacht“, meinte er nach seiner Schicht. „Ich hatte meine Stammkundschaft. Die hat fleißig bestellt und war großzügig beim Bezahlen.“ Er sei zudem auch Fan der Reihe „Wilsberg“ und fühlt sich ihr nicht erst seit der Folge verbunden, in der er als Statist zusammen mit anderen im Hintergrundbild einen ausgestopften Bären durch das LWL-Zentralmagazin tragen durfte. Natürlich haben sich auch die OB-Kandidaten Tilmann Fuchs (Grüne) und Stephan Brinktrine (SPD) als Promi-Kellner betätigt, schließlich ist gerade Wahlkampf.

Engagement ist alles – Vorerfahrung nicht nötig

Genau wie Lunemann hatte auch Patricia Meeden keinerlei Vorerfahrung beim Kellnern: „Es war sehr anstrengend. Das ist für mich absolut der Endgegner, mir das alles merken zu können“, meinte die Darstellerin der Anwältin Tessa Tilker bei „Wilsberg“. „Ich fand es total schön, einfach mal nah an den Leuten zu sein und unser Publikum kennen zu lernen. Das war ein sehr erdendes und schönes Erlebnis.“ Sie befürchtete allerdings, als Promikellnerin gar nicht so viel erwirtschaftet zu haben, da sie immer wieder für Selfies aufgehalten wurde. Dem begegnet Overbeck-Darsteller Roland Jankowsky schon aus der Erfahrung früherer Jahre auf ganz eigene Weise: Er hatte sich erneut ein T-Shirt mit den Preisen für ein „Selfie mit Ovi“ drucken lassen („5 Euro, für Kids 2 Euro“).

Wilsberg-Promis auch als Sängerinnen auf der Bühne

Patricia Meeden begeisterte das Publikum aber nicht nur mit dem Herbeitragen von Getränken, sondern auch als Sängerin. Viele scheinen noch gar nicht gewusst zu haben, dass sie ihre Karriere vor allem als Musical-Darstellerin begonnen hat. Auf der schwimmenden Bühne auf dem Aasee präsentierte sie begleitet von der All-Star-Band leider nur einige wenige Lieder von Whitney Houston und Alicia Keys – davon möchten wir in Zukunft gerne mehr hören. Hoffentlich lässt ihr voller Terminkalender dies in den nächsten Jahren wieder zu.

Die Band war wieder einmal bestückt von zahlreichen Musikern aus Münsters Jazz-Szene, wie Amandus Grund, Christian Kappe, Marc Picker oder Markus Paßlick und vielen anderen. Den größten Applaus als Musikerin heimste aber ein ehemalige Darstellerin aus der Wilsberg-Reihe ein: Ina Paule Klink, die von ihrem Bandkollegen und Produzenten Wayne Jackson begleitet wurde. Paule stellte einige Lieder aus ihren Alben „Wunderschön unperfekt“ und „vertraulich“ vor, als umjubelte Zugaben zwei Klassiker von Nina Hagen und Hilde Knef: „Du hast den Farbfilm vergessen“ und „Für mich soll’s rote Rosen regnen“.

Vorher hatte Paule zusammen mit Rita Russek, die bei „Wilsberg“ die Kommissarin Anna Springer spielt, eine ganze Schicht auf dem Bierwagen absolviert. Den beiden war dabei immer wieder anzusehen, dass sie sich freuten, sich mal wieder zu sehen und zusammen zu arbeiten – auch wenn es beim Bedienen und Zapfen war und nicht beim Filmdreh.

Promis, Publikum, Premiere

Neben den vielen Darstellern aus der „Wilsberg“-Reihe und einigen Lokalpolitikern haben sich weitere Prominente aus Münster beim Kellnern und Verkaufen diverser Dinge zu Gunsten der Krebsberatungsstelle betätigt: Von Lisa Feller bis zum „Professor Quiz“ Eckhard Freise, von Volleyballerinnen des USC Münster und Football-Spielern der Blackhawks bis zu vielen weiteren bekannten Menschen aus Münsters Kulturszene. Als es gegen halb neun langsam dunkel genug dafür wurde, wurde ein brandneuer „Wilsberg“ auf großer Leinwand als Open-Air-Premiere gezeigt. Die Folge „Phantomtod“ soll im ZDF erst im Januar ausgestrahlt werden.

Gudrun Bruns, die Leiterin der Krebsberatungsstelle Münster und Veranstalterin des Promikellnerns war sehr zufrieden mit dem ganzen Tag an den Aaseeterrassen: „Wir hatten geniale Wetterbedingungen, wir hatten die ganze Zeit Sonner und Wind, besser geht’s nicht am Aasee. Wir waren mehr Kellner als in den letzten Jahren und es hatten alle immer gut zu tun – es war eben eine echte Jubiläumsveranstaltung!“

Das 20. Promikellnern überzeugte mit guter Stimmung, prominenter Unterstützung und einem abwechslungsreichen Programm. Ob beim Kellnern, Musizieren oder einfach im Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern – das Jubiläum zeigte einmal mehr, wie gut Unterhaltung und Engagement zusammenpassen. Und dass Münster auch im nächsten Jahr wieder mit prominenter Hilfe rechnen darf, ist nach diesem Tag durchaus wahrscheinlich.

Ralf kommt aus dem Norden, lebt aber schon seit 1992 in Münster. Er interessiert sich besonders für Musik und Kultur, aber auch für Geschichte und Stadtgeschichten. Im Bürgerfunk moderiert er auf Antenne Münster „Easy Listening – Musik am Feierabend“. Einige seiner Schallplatten trägt Ralf schon mal zum Auflegen in eine von Münsters Kneipen, zu denen seine Lieblingsmusik aus den 50er, 60er und gelegentlich auch 70er Jahren passt.