Am 30. August 2025 trafen sich Haupt- und Ehrenamtliche aus allen vier Oberhausener Pfarreien zu einem Klausurtag. Der Anlass ist wegweisend: Zum 1. Januar 2026 schließen sich die bisherigen Pfarreien im Rahmen des Prozesses „Christlich leben. Mittendrin.“ zu einer neuen, gemeinsamen „Stadtpfarrei Oberhausen“ zusammen – ein neuer Weg des Miteinanders beginnt.

Die Teilnehmenden erlebten einen intensiven Tag, geprägt von offener Diskussion, ehrlichem Ringen und vielen konkreten Schritten in Richtung Zukunft. Deutlich wurde: Die neue Pfarrei soll nicht bloß Strukturen zusammenführen, sondern ein Aufbruch sein; mit frischen Ideen und neuen Perspektiven.

In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Themen von Strukturen und Gremien über Seelsorge und Ehrenamt bis hin zu pastoralen Visionen beleuchtet. Trotz der Größe der Stadtpfarrei bleibt regionale Nähe wichtig. Deshalb wurde überlegt, wie Ortsausschüsse oder regionale Räte sinnvoll eingebunden werden können. Auch Leitplanken für Geschäftsordnungen und Organigramme wurden formuliert, damit der Übergang gelingt.

Neben den Strukturen stand die pastorale Dimension im Zentrum: Wie kann Kirche in Oberhausen künftig Nähe leben? Diskutiert wurden Ideen wie eine stärkere Einbindung Ehrenamtlicher, ein solidarischer Finanzausgleich zwischen den Regionen oder neue Formen der Sakramentenpastoral. Auch soziale Themen waren wichtig: Begleitung in Altenheimen, Krankenhaus- und Hospizseelsorge oder Angebote gegen Einsamkeit.

Besonders bedeutsam war auch der Blick auf neue pastorale Ideen: Willkommenskultur wurde großgeschrieben – etwa durch persönliche Begrüßungen, gemeinsame Frühstücke vor der Messe oder offene Begegnungsangebote. Bestehende Projekte sollen gestärkt, neue Kooperationen mit Partnern in der Stadt gesucht werden. Worship, Familienarbeit, Jugendarbeit und Sozialpastoral erhielten eigene Impulse.

Klar war allen: Manche Dinge gehören bewusst der Vergangenheit an – nicht alles kann oder soll fortgesetzt werden. Das manchmal vorhandene „Kirchturmdenken“ sollte überwunden werden, stattdessen Offenheit, Wertschätzung und Innovationsfreude im Vordergrund stehen.

Der Klausurtag machte deutlich, dass der Weg zur Stadtpfarrei zwar herausfordernd, aber zugleich voller Chancen ist. Mit neuen Strukturen, klaren Absprachen und einem starken Willen zur Zusammenarbeit entsteht eine Pfarrei, die weit über alte Grenzen hinausdenkt.

Mechthild Tinten fasste den Klausurtag treffend zusammen: „Gemeinsame Arbeit macht stark – und Spaß!“ Die Teilnehmenden gingen denn auch alle mit dem Gefühl auseinander: Hier wächst etwas Neues, das Oberhausen gut tut. Kirche in der Stadt wird lebendig bleiben – nah an den Menschen, offen für Neues und getragen von vielen Engagierten.