Blutmond über der Hansestadt

Hunderte verfolgen Naturschauspiel vom Hafen aus

08.09.2025 – 01:25 UhrLesedauer: 2 Min.

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Mondfinsternis über Hamburg: Der Mond ging bereits verfinstert über Hamburg auf und zeigte sich zunächst in einem dunklen Rotton. (Quelle: CitynewsTV)

Totale Mondfinsternis an der Elbe: Maritime Kulisse trifft kosmisches Schauspiel. Welche besonderen Momente sich den Hamburgern boten.

Hunderte „mondsüchtige“ Zuschauer verwandelten den Hamburger Hafen am Abend in ein Freiluftkino der besonderen Art. Eine totale Mondfinsternis verband maritime Kulisse mit kosmischem Schauspiel – ein Naturereignis, das erst 2028 wieder über Deutschland zu sehen sein wird.

Der Mond ging bereits verfinstert über Hamburg auf und zeigte sich zunächst in einem dunklen Rotton, wie ein Reporter vor Ort berichtet. An den Kaianlagen, auf den Decks der Hafenfähren und entlang der Elbpromenade versammelten sich zahlreiche Schaulustige, die das seltene Naturereignis mit Blick auf die Elbe und die Silhouette der Hafenkräne verfolgten.

Besonders eindrucksvoll wirkte der rötlich leuchtende Mond, als er knapp über den Hafenkränen stand und die Szenerie in ein geheimnisvolles Licht tauchte. Die charakteristische rote Färbung entsteht, weil Sonnenstrahlen in der Erdatmosphäre gebrochen werden und lange, rote Wellenlängen in die Schattenzone gestreut werden.

Wie Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg vorab erklärt hatte, stand der Erdtrabant über Deutschland bereits komplett im Sonnenschatten, als er sichtbar wurde. „Es ist sogar möglich, dass man ihn erst sehen kann, wenn er schon aus der totalen Finsternis raus ist“, hatte die Expertin gewarnt.

Die totale Mondfinsternis begann gegen 19.30 Uhr und endete kurz vor 21 Uhr. Eine Mondfinsternis kann nur bei Vollmond entstehen, wenn die von der Sonne angestrahlte Erde wie ein Sonnenschirm einen Schatten in den Weltraum wirft. Läuft der Mond durch diesen Schatten, entsteht das Spektakel.

Die Phase der Totalität dauerte bis etwa 20.53 Uhr, ehe sich der Erdtrabant langsam wieder aus dem Kernschatten der Erde schob. Gegen 21.57 Uhr war die Finsternis vollständig beendet. Viele hielten das Spektakel mit Kameras und Smartphones fest – die Kombination aus industrieller Hafenkulisse und mystischem Himmelsereignis bot einzigartige Fotomotive.

Wer das Ereignis verpasst hat, muss sich gedulden: Die nächste totale Mondfinsternis über Deutschland gibt es erst am 31. Dezember 2028. Eine weitere Chance bietet sich am 3. März 2026 – allerdings nur von Amerika oder Asien aus.