Historisches Viertel geehrt

Diese Bremer Straße zählt zu den schönsten in Deutschland

07.09.2025 – 17:03 UhrLesedauer: 1 Min.

Blick ins Schnoorviertel in Bremen: Seine Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.Vergrößern des Bildes

Blick ins Schnoorviertel in Bremen: Seine Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Marc Venema)

Enge Gassen, Fachwerk und Geschichte: Eine Straße in Bremen landet in einer internationalen Untersuchung direkt hinter Bonn, Frankfurt und Dortmund.

Das Bremer Schnoorviertel gehört zu den schönsten Straßen im deutschsprachigen Raum. In einer Eye-Tracking-Studie des Finanzdienstleisters Remitly landete das Viertel auf Platz 4. Dafür bekamen 500 Teilnehmende Bilder von 50 Straßen gezeigt. Gemessen wurde, wie lange ihre Blicke darauf verweilten – je länger, als desto attraktiver galt die Straße.

Auf den ersten drei Plätzen liegen die Heerstraße in Bonn, der Römerberg in Frankfurt am Main und die Saarlandstraße in Dortmund. Beim Schnoor blieben die Augen der Testpersonen im Schnitt 2,28 Sekunden hängen – genug für Platz 4 und noch vor der Zürcher Augustinergasse.

Das Schnoor ist das älteste Viertel der Hansestadt, erstmals um 1300 urkundlich erwähnt. Einige Gebäude stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der Name geht auf das plattdeutsche Wort „Schnur“ zurück – hier stellten Seiler vermutlich einst ihre Taue her.

Das Viertel überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet. Ab den 1950er-Jahren zog es Künstler und Studierende an, die den Gassen neues Leben einhauchten. Heute ist der Schnoor Touristenmagnet und Kulturort zugleich. Kleine Museen, Kunsthandwerk, Antiquitätenläden und das Institut für niederdeutsche Sprache prägen das Bild.

Insgesamt dominieren deutsche Straßen das Ranking mit sechs Nennungen in den Top 10. Neben Bremen und Bonn schafften es auch Dortmund, Frankfurt, Freiburg und Görlitz in die Liste. Ergänzt wird die Auswahl durch drei Schweizer Städte sowie Villach in Österreich.