Der Hamburger Markt für Wohneigentum steht weiterhin unter Druck, doch es gibt erste Anzeichen für eine Stabilisierung. Das zeigt die aktuelle Umfrage des Immobilienverbands IVD Nord unter 69 Hamburger Mitgliedsunternehmen. Während die Nachfrage insgesamt verhalten bleibt, konzentriert sie sich zunehmend auf gut erhaltene und energetisch optimierte Objekte.
Im Segment der Eigentumswohnungen melden 56 Prozent der Befragten Unternehmen des Immobiliensektors stabile Preise, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 60 Prozent, die im Juli 2024 noch von sinkenden Preisen ausgingen. Die Zahl der notariellen Beurkundungen bleibt mit 49 Prozent rückläufig, was auf einen weiterhin zurückhaltenden Markt hindeutet. Besonders gefragt sind Wohnungen zwischen 50 und 70 Quadratmetern – bevorzugt in guten Lagen und mit energetisch solidem Zustand.
„Lage, Zustand und Preis müssen zusammenpassen“, sagt Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord. „Wo das gegeben ist, kommt es auch wieder zu mehr Transaktionen.“ Eigentümer, die sich an realistischen Marktpreisen orientieren, finden laut Verband wieder Käufer.
Auch bei Einfamilienhäusern zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. 59 Prozent der Befragten berichten von stabilen Preisen, nur noch 21 Prozent sehen weiter sinkende Werte. Besonders gefragt sind Häuser mit Wohnflächen zwischen 110 und 150 Quadratmetern – vorausgesetzt, der energetische Zustand stimmt. Käufer erwarten transparente Preisgestaltungen und reagieren sensibel auf Sanierungsbedarf.
Ein zentrales Ergebnis der Umfrage: Energieeffizienz ist zum entscheidenden Kriterium beim Immobilienkauf geworden. 75 Prozent der Befragten berichten von steigender Beratungsintensität zu Energieausweisen, Sanierungsmaßnahmen und Förderprogrammen. „Energieeffizienz ist kein Nice-to-have mehr, sondern das zentrale Kriterium beim Immobilienkauf“, betont Schönfeldt-Schulz.
Die Umfrage des IVD Nord wurde zwischen dem 22. Juli und dem 31. August 2025 durchgeführt.