Michael Georg Conrad lehnt sich Ende des 19. Jahrhunderts gegen das künstlerische Establishment auf und begründet die Münchner Avantgardekultur. Doch er hat auch eine dunkle Seite. Ein Porträt.
Es sind originelle, teils extravagante, teils aufrührerische Geister, die am 29. Januar 1891 im Wirtshaus „Isarlust“ auf der Praterinsel zu einem Vortragsabend zusammenkommen. Der Saal ist brechend voll, die bei verdächtigen Veranstaltungen stets präsente Polizei registriert in ihrem Bericht „zahlreiche Sozialdemokraten (…), ebenso viele junge Geschäftsleute und Juden; auch elegant gekleidete Frauen, deren Toilette an dem Gedränge Schaden nahm“.