Berlin – Deutschlands Strom kommt wieder häufiger aus dem Schornstein! Während die Photovoltaik im 1. Halbjahr 2025 neue Rekorde schreibt, bricht der Windstrom ein – und versaut die Klima-Bilanz. Schmutziger Kohle-Strom muss wieder her.
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Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden von Januar bis Juni 221 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist – ein Mini-Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
ABER: Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien sackte um 5,9 Prozent auf 127,7 Milliarden Kilowattstunden. Ihr Anteil schrumpfte auf 57,8 Prozent (Vorjahr: 61,6 Prozent).
Demgegenüber stieg die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,1 Prozent auf 93,2 Milliarden Kilowattstunden und einen Anteil von 42,2 Prozent der inländischen Stromproduktion (1. Halbjahr 2024: 38,4 Prozent).
Hauptgrund: die Windkraft. Wegen ungewöhnlich schwacher Windverhältnisse brach ihre Stromproduktion um 18,1 Prozent ein – auf nur noch 60,2 Milliarden Kilowattstunden. Wind bleibt zwar der wichtigste Energieträger, doch seine Schwäche reißt ein Loch ins grüne Netz.
„Gewinner“ der Wind-Flaute: die Kohle! Ihre Stromproduktion stieg um 9,3 Prozent auf 50,3 Milliarden Kilowattstunden, war mit 22,7 Prozent Anteil zweitwichtigste Energiequelle. Auch Erdgas legte zu – um 11,6 Prozent auf 35,8 Milliarden Kilowattstunden.
Heißt: Bei zu wenig Wind wird der Mix wieder fossiler.
Sonne war aber genug da: Dank neuer Solaranlagen und vieler Sonnenstunden lieferte die Photovoltaik 27,9 Prozent mehr Strom als im Vorjahreszeitraum – insgesamt 39,3 Milliarden Kilowattstunden. Solarenergie ist damit drittstärkster Stromlieferant – erstmals vor Erdgas.
Auch beim Stromhandel gab es Bewegung: Deutschland importierte 37,8 Milliarden Kilowattstunden Strom (+0,8 Prozent), exportierte 29,5 Milliarden (+6,5 Prozent).