Essen (NRW) – Er (17) stach seiner Lehrerin (45) unvermittelt in den Bauch, verletzte sie schwer. Die Polizei schoss den Messerangreifer nieder. Jetzt ist der Schüler außer Lebensgefahr, gegen ihn wird wegen versuchten Totschlags ermittelt.
Auch der Lehrerin des Berufskollegs im Bildungspark im Nordviertel in Essen geht es nach der Operation den Umständen entsprechend besser, heißt es. Sie ist ansprechbar und kann im Krankenhaus Besuch empfangen.
Motiv des Schülers unklar
Das Motiv des jungen Kosovaren bleibt hingegen weiterhin unklar. Laut Polizei ist der 17-Jährige noch nicht vernehmungsfähig. Bis Samstag lag er nach einer Operation noch im künstlichen Koma. Erst am Sonntag konnte ihm sein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verkündet werden. Derzeit wird er weiterhin im Uniklinikum bewacht. Nach BILD-Informationen steht eine Anschluss-OP an.
Rettungskräfte versorgen eine verletzte Person
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Verlorene Versichertenkarte führte zum Täter
Der Schüler war am Freitagvormittag in der Pause zunächst vor dem Klassenraum auf die Lehrerin zugegangen, hatte wohl mit ihr sprechen wollen. Was dann genau passierte, ist noch unklar, aber der 17-Jährige zog ein Messer und stach im Klassenraum mehrfach zu. Nach der brutalen Tat flüchtete er, verlor aber eine Versichertenkarte am Tatort. Die Schüler leisteten ihrer Lehrerin Erste Hilfe.
Schwer bewaffnete Polizisten im Umfeld des Berufskollegs in Essen
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Zeugen meldeten den tatverdächtigen Schüler später rund drei Kilometer von der Schule entfernt in einem Park. Als ihn ein Spezialeinsatzkommando (SEK) dort überprüfen wollte, soll er direkt auf die Beamten mit einem Messer in der Hand zugelaufen sein. Daraufhin schoss die Polizei.
Die Stadt hat für das Berufskolleg einen Sicherheitsdienst engagiert, der am Montag vor Ort war
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Sicherheitsdienst bewacht aktuell die Schule
Mindestens zehn Schüler des Berufskollegs erlitten einen Schock. Sie hatten die Tat miterlebt oder unmittelbar Erste Hilfe geleistet. Andere Schüler hatten sich in Angst in den Klassenräumen verbarrikadiert – wie es bei einem Amok-Alarm Vorschrift ist. Die Polizei umstellte die Schule mit schwer bewaffneten Beamten in Schutzausrüstung.
Psychologen stehen Schülern zur Seite
An diesem Montag begann an dem Berufskolleg erstmals nach der Tat wieder der Schulunterricht. Schulpsychologen standen für die rund 1800 Schüler und die Lehrer bereit. Die Stadt hat außerdem einen Sicherheitsdienst engagiert.
Schul-Amok in Essen: Die ersten Aufnahmen vom Tatort
Quelle: ANC-News05.09.2025