Schwabach (Bayern) – Seit April wohnt Familie S. in der Benkendorferstraße in Schwabach. Eigentlich eine ruhige Nachbarschaft – bis jetzt.
Denn gegen 0.30 Uhr zerriss hartnäckiges Klingeln plötzlich die nächtliche Stille bei Lisa (30, Einzelhandelskauffrau), Ehemann Dominik (30, Lagerist), Sohn Noah (7) und den übrigen Bewohnern eines Hauses in Schwabach (Bayern).
Lisa zu BILD: „Wir waren schon im Bett. Mein Sohn Noah spielte noch mit meinem Neffen Christian, der über uns wohnt. Plötzlich klingelte es. Ich bin so ein Mensch, nach 22 Uhr mache ich nicht mehr auf. Erst dachte ich, es wären Jugendliche aus dem verlassenen Haus gegenüber.“ Doch schnell merkten die Bewohner: Dies war kein gewöhnlicher Klingelstreich.
„So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt“, lacht Lisa. „Wenn es das nächste Mal klingelt, denke ich sicher zuerst an die Schnecke!“
Foto: Karina Palzer
Grusel-Stimmung im Hausflur
Lisa weiter: „Dann hat mich meine Schwägerin angerufen, die eine Etage höher wohnt, und gefragt, ob es bei mir auch geklingelt hat. Bei ihr hörte es gar nicht mehr auf! Während ich mit ihr telefonierte, klingelte es wieder und wieder. Da haben wir die Polizei verständigt.“
Noch unheimlicher: Bewegungsmelder und Kamera blieben stumm. Kein Licht, keine Bewegung, kein Täter in Sicht. „Uns wurde richtig mulmig. Du hörst dauernd das Klingeln, aber siehst niemanden. Das Haus ist alt, es knackst oft – und wir wollten nicht raus. Es war einfach gruselig.“
Die Nacktschnecke wurde kurzerhand von der Klingelanlage entfernt und sicher auf einer Wiese abgesetzt. (Symbolfoto)
Foto: Justus de Cuveland/imageBROKER/picture alliance/dpa
Erst Polizeieinsatz, dann die unglaubliche Entdeckung
Wenig später rückte die Polizei an. Beamte durchsuchten den Hof, das Treppenhaus, sogar den Keller. Lisa erinnert sich: „Mein Mann ist mit heruntergegangen. Ich habe oben aus dem Fenster geschaut, aber die Polizei konnte niemanden entdecken.“
Die Bewohner versammelten sich schließlich alle an der Eingangstür. Dann die unerwartete Wende: Dominik schaute noch einmal genauer auf die Klingelanlage – und traute seinen Augen kaum.
„Ich habe gesagt: Ich weiß, wer geklingelt hat! Da saß eine Nacktschnecke direkt auf unserem Namensschild. Man konnte sogar ihre Schleimspur sehen, wie sie über die Sensoren gekrochen war.“
Der nächtliche Nerv-Klingler war also kein Teenager und erst recht kein Geist, sondern eine schnöde Schnecke!
Die Polizei nahm es mit Humor – und griff beherzt ein. Das schleimige Tier wurde kurzerhand von der Klingelanlage entfernt, „über seine Reviergrenzen belehrt“ und sicher auf einer angrenzenden Wiese abgesetzt.
Dann kehrte endlich die ersehnte Nachtruhe ein.