Eine Kindheit im Camper bedeutete auch häufige Schulwechsel. Leni erzählt, dass sie zeitweise in Stuttgart, Ulm oder Heidelberg die Schule besuchte. In Nürnberg gab es den Luxus eines Privatlehrers: Herr König kam mit einem umgebauten Wohnmobil auf den Platz und unterrichtete die Schaustellerkinder in kleinen Gruppen. Trotzdem rutschte manches durch. Kurz vor der Abschlussprüfung stellte Leni fest, dass sie nie richtig Bruchrechnen gelernt hatte – das holte sie in zwei Wochen nach. Am Ende bestand sie die Mittlere Reife mit einer „Eins Komma“. Schule sei für sie „eigentlich nicht schwer“ gewesen.
Für Pauli stand schon früh fest, dass er den Betrieb übernehmen wird, auf dem Papier hat er das teilweise bereits. Seine Eltern hätten ihm zwar immer die Option gelassen, etwas anderes zu machen, erzählt er. Aber das sei für ihn nie infragegekommen. Den Familienbetrieb nicht weiterführen? „Das wäre für mich das Beschämendste“, sagt er. Die Generationen davor hätten mit großem Einsatz aufgebaut, was heute am Platz steht: die Bar, der Treffpunkt, die Marke, die längst Kult geworden sei. Auch wenn er weiß, dass damit Verantwortung und Druck verbunden sind, spricht er von Überzeugung, nicht von Zwang: Für ihn gibt es schlicht keinen Plan B.
Leni nickt zustimmend und sagt dann: „Ich war immer ein Schaustellermädel und kann mir nichts anderes vorstellen.“