Standdatum: 9. September 2025.
Autorinnen und Autoren:
Verena Patel
Schon von Weitem sichtbar: Der Bau an der Wiener Straße in Bremen von Architekt Thomas Klumpp.
Bild: Imago | Zoonar
Bremen hatte bei der Eröffnung hohe Erwartungen an das „Science Center“. Mehr als sieben Millionen Besucher haben das Museum mit der besonderen Architektur seitdem besucht.
1 Was war das Besondere an Bremens „Science Center“?
Wissenschaft erlebbar machen in einem der ersten Science-Center Deutschlands auf einer Ausstellungsfläche von rund 4.000 Quadratmetern, das war die Idee. Eine begehbare Gebärmutter, eine Erdbebenkammer und ein Tauchsimulator gehörten zu den Highlights. An der Entwicklung des Universums waren Wissenschaftler der Universität Bremen beteiligt. Der Trend von Science Centern war aus den USA nach Europa geschwappt. Dort wurde bereits 1969 in San Francisco das Exploratorium gegründet. Es setzte auf Interaktivität, aufs Mitmachen von Besucherinnen und Besuchern.
2 Ist es ein Wal, eine Muschel oder doch ein Ufo?
Was sie in dem ovalen Gebäude sehen wollen, das bleibt den Betrachterinnen und Betrachtern überlassen.
Diese Form ist natürlich vieldeutig und dadurch für jeden anders ausdeutbar. Es kann ein Raumschiff sein, weil es eine metallische Hülle bekommt, es kann ein Walfisch sein, es kann eine Muschel sein, die sich öffnet. Das Ziel ist, die Leute interessiert zu machen: Was kann da drin sein?
Architekt Thomas Klumpp beim Richtfest im Jahr 2000
Aus 40.000 Edelstahlschindeln entstand das schuppig anmutende, glänzende Äußere. Die besondere Architektur des Gebäudes, in dem heute die Dauerausstellung untergebracht ist, sorgte für Aufsehen. Der ovale Bau besteht unter anderem aus einer hölzernen Hülle, aus Stahlbeton-Stützen und Stahlbeton-Ebenen, und stellte statisch eine Herausforderung dar. Das Universum wurde als Projekt der Weltausstellung „Expo“, die im Jahr 2000 in Hannover gastierte, geplant und eröffnet. Später kamen noch ein Sonderausstellungsgebäude sowie der Außenbereich hinzu.
3 Was hat es gekostet?
68 Millionen D-Mark kostete das Projekt, das teils aus privaten und aus öffentlichen Mitteln finanziert wurde. In den Gesamtkosten enthalten waren auch die für das Tagungszentrum Universum Conference Center und das Atlantic Hotel. Über die Jahre kamen Modernisierungskosten hinzu. Unter anderem wurde 2014/2015 das Haus für mehrere Monate für Umbau und Modernisierung der Ausstellung geschlossen, die Kosten lagen bei fünf Millionen Euro in zwei Etappen.
4 In welchem Gewässer „schwimmt“ der Bau?
Der See am Universum ist kein natürliches Gewässer, sondern wurde eigens für das Science Center angelegt und geflutet.
5 Wer besucht das Universum?
Laut einer Sprecherin haben das Universum bis heute weit mehr als sieben Millionen Menschen besucht. Aktuell seien etwa die Hälfte der Besucher Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Nach eigenen Angaben ist das Universum die meistbesuchte Kultur- und Freizeiteinrichtung der Stadt Bremen. Vor der Eröffnung hatte man sich eine jährliche Besucherzahl von 300.000 Personen erhofft, das wurde zwischenzeitlich nach unten korrigiert. Über die vergangenen 25 Jahre gesehen hat sich der Anspruch allerdings rechnerisch in etwa erfüllt.
Quelle:
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 9. September 2025, 19:30 Uhr