Wer permanent unter Konkurrenzdruck steht, ist weniger hilfsbereit und vertraut Anderen weniger. Gerade bei Jugendlichen wirkt sich das auch negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung aus. Das zeigt eine aktuelle Studie der Uni Würzburg, die sich mit sogenannten Anreizsysteme befasst hat. Auch viele Unternehmen nutzen sie, um Mitarbeiter zu mehr Leistung und Effektivität zu bringen.
Für ihre Studie hatte die Uni Würzburg ein Programm an chilenischen High Schools untersucht. Dabei zählen alle Noten der letzten beiden Schuljahre – wer am Ende unter den besten 15 Prozent eines Jahrgangs ist, spart sich die zentrale Aufnahmeprüfung für die Uni. Gerade für Jugendliche aus sozial schwachen Familien sei das ein großer Anreiz.
Die Folgen seien aber spürbar: der Zusammenhalt der Klasse werde durch den Dauerdruck deutlich schlechter, Egoismus sei an der Tagesordnung. Die negativen Folgen auf das Verhalten seien auch Jahre nach dem Schulende noch nachweisbar.