Anwohner evakuiert

Starkregen: Krisenstab in Stadt bei Köln eingerichtet

09.09.2025 – 10:24 UhrLesedauer: 2 Min.

Autos fahren über eine überflutete Straße (Symbolbild): In Köln und Nordrhein-Westfalen drohen ab der Nacht zu Dienstag Starkregen, Hagel und Sturmböen.Vergrößern des Bildes

Autos fahren über eine überflutete Straße (Symbolbild): In Bedburg bei Köln fielen bis zu 120 Liter Regen in sechs Stunden. (Quelle: IMAGO/Gottfried Czepluch)

Überflutete Straßen, evakuierte Häuser und gesperrte Autobahnanschlüsse: In Bedburg bei Köln hat eine Regenfront in der Nacht massive Schäden angerichtet.

Heftige Regenfälle haben in der Nacht zu Dienstag (9. September) große Teile des Rheinlands getroffen, besonders Bedburg im Rhein-Erft-Kreis. Dort liefen Keller voll, ein Neubaugebiet stand teils knietief im Wasser, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sind seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Vorabend vor extremem Starkregen gewarnt.

Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach sprach in einem Video auf Facebook von einer „schweren Starkregenlage“ in mehreren Ortsteilen. Betroffen seien vor allem die Ressourcenschutzsiedlung Kaster, Oppendorf, Weiler Hohenholz sowie der Industriepark Mühlenerft. „Wir dachten, wir wären eigentlich gut vorbereitet“, so Solbach. Doch die Wassermassen hätten die Stadt vor „große Probleme“ gestellt.

Nach Angaben der Stadt wurden elf Anwohnerinnen und Anwohner in Oppendorf vorsorglich zusammen mit ihren Haustieren evakuiert. Vor allem in Lipp-Millendorf und Oppendorf werden derzeit 80 Tonnen Sand in rund 4.000 Säcke gefüllt, um die Ortsteile zu schützen. Auch im Stadtteil Kirdorf wurden Sandsperren errichtet.

Der sonst oft ausgetrocknete Pützbach ist über die Ufer getreten und hat angrenzende Bereiche überschwemmt. Insgesamt meldete die Stadt bereits mehr als 150 Einsatzstellen.

Zeitweise waren rund 165 Einsatzkräfte in Bedburg und Bergheim im Einsatz, unterstützt von THW, DRK, Maltesern, Bauhof und Technischem Dienst. Koordiniert werden die Maßnahmen seit der Nacht von einem städtischen Krisenstab in enger Abstimmung mit der Polizei des Rhein-Erft-Kreises.

„Ich bin dankbar, dass wir eine so hervorragend aufgestellte Feuerwehr haben, die sich bereits gestern sehr konzentriert auf die kommende Lage eingestellt hat“, sagte Bürgermeister Solbach. „Das große Ausmaß dieses Unwetters mit bis zu 130 Litern Wasser pro Quadratmeter ist jedoch eine enorme Herausforderung. Umso wichtiger ist, dass die Zusammenarbeit mit allen Kräften so effektiv und strukturiert abläuft.“

Auch der Verkehr ist massiv betroffen. Die Polizei sperrte unter anderem die A61-Anschlussstelle Bedburg, die L 279 am Ortseingang Pütz, die L 279/Karl-Gatzen-Straße in Kirchherten sowie den Kreisverkehr an der Sany-Allee. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen weiträumig ausweichen.