Auch am Dienstag war der Berliner Tiergartentunnel den halben Tag gesperrt – laut Verkehrsinformationszentrale (VIZ) von 6 Uhr früh bis 14.10 Uhr. Bereits am Montag war der Tunnel in dieser Zeit geschlossen. Grund waren an diesem Tag „kurzfristige Krankmeldungen“, was zu einem Ausfall in der Sicherheitsüberwachung führte, so die Verkehrsverwaltung. Auch am Mittwoch vergangener Woche war der Tunnel wegen Personalmangels stundenlang geschlossen.
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Von der Verkehrsverwaltung lag bis Dienstagnachmittag keine offizielle Stellungnahme vor. Die Pressestelle der Verwaltung bestätigte den erneuten Personalmangel jedoch inoffiziell, ohne aber Details zu nennen. Man sei noch „in der Klärung mit dem Fachbereich“. Auch die am Dienstag von der VIZ genannte Uhrzeit deutet darauf hin, dass es wieder an plötzlichen Krankmeldungen lag. Denn um 14 Uhr beginnt die Spätschicht.
Am Montag hatte die Verkehrsverwaltung mitgeteilt, dass normalerweise sechs Angestellte die Videoüberwachung des Tunnels in einer Schicht absichern. Wie viele Mitarbeiter sich krankgemeldet hatten, blieb offen. Bei der Eröffnung des Tunnels hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass insgesamt 25 Menschen in der Leitstelle arbeiten.
Berliner Buslinien M41 und M85 eingestellt
Wegen der Sperrung des Tunnels staute es sich laut VIZ vor allem auf der Heidestraße in Moabit, genannt wurde eine Fahrzeitverlängerung von 15 Minuten. Die BVG stellte die Buslinien M41 und M85 zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz ein, „aufgrund eines Schadensereignisses“, wie es auf der Internetseite des Unternehmens hieß. Als Uhrzeit vermerkte die BVG intern 6.11 Uhr.
Krankmeldung bei der S-Bahn
Im Juli musste die S-Bahn mehrere Linien stundenlang einstellen, weil sich in Schöneweide Mitarbeiter des Stellwerks krankgemeldet hatten.
In den vergangenen Wochen und Monaten war der Tunnel unter dem Regierungsviertel mehrfach längere Zeit gesperrt gewesen. In der vergangenen Woche war der Tunnel tagelang in Richtung Norden dicht, weil sich ein Lastwagen an der Abfahrt zu einem Parkhaus verkeilt hatte. Der Fahrer war betrunken gewesen. Durch den Tunnel verläuft die Bundesstraße 96.
Von November 2024 bis Ende Juli 2025 durften Richtung Süden keine Lastwagen und Busse über 3,5 Tonnen durch den Tunnel fahren, weil es Probleme mit der Lüftungsanlage gab. In den ersten Wochen war die Röhre Richtung Kreuzberg ganz dicht, weil die Verkehrsverwaltung keine Verkehrsschilder beschaffen konnte, die auf das Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen hinweisen sollten.
Der Tunnel war nach zehnjähriger Bauzeit im März 2006 eröffnet worden, nach längerer Verzögerung wegen technischer Schwierigkeiten.
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Gesteuert wird die Technik aus der Tunnelleitzentrale Berlin (TLZB). Diese wurde 1979 in Tegel gebaut und 2005 modernisiert. Von dort werden derzeit elf Tunnel im Berliner Autobahnnetz überwacht. Bis vor zwei Jahren waren es zwölf, doch die „Überbauung Schlangenbader Straße“ ist seit längerem aus Brandschutzgründen bis auf Weiteres gesperrt.
Der Tunnel unter dem Tiergarten ist mit 2400 Metern der mit Abstand längste in Berlin. 118 der 218 Tunnelkameras sind dort installiert, also mehr als die Hälfte. Bei der Eröffnung hieß es, dass diese „intelligent“ seien und sich steuern und zoomen lassen.
Die TLZB ist auch die übergeordnete Zentrale für die beiden Warten in den beiden langen Tunneln Ortsteil Britz und Tiergarten-Spreebogen.