AUDIO: Neue Bücher: „The Secret of Secrets“ von Dan Brown (5 Min)
Stand: 09.09.2025 15:31 Uhr
Robert Langdon ist zurück. Der Harvard-Professor und Symbologe ist auch im sechsten Thriller die Hauptfigur bei Dan Brown. Diesmal ist Langdon mit mit der Bewusstseinsforscherin Kathrine Salomon in Prag unterwegs
Prag? Da darf natürlich eine geheimnisvolle Gestalt aus dem Lehm der Moldau nicht fehlen, quasi der Mythos der tschechischen Hauptstadt:
Der Golem humpelte die Straße entlang und schleifte den Saum seines langen Mantels durch den schmutzigen Schneematsch. (…) In der kalten Luft verfestigte sich auf seinem Gesicht und seinem Schädel eine dicke Schicht aus Lehm.
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Langdon lüftet Geheimnisse, Brown plaudert sie aus
Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin: Im unwiderstehlichen Brownschen Robert-Langdon-Kosmos-zwischen Geschichte, Kunst und Sightseeing. Das liegt nicht zuletzt am rasanten Erzähltempo. Das große Thema wird mit kleinen Hinweisen und Cliffhangern geschickt eingeführt. Obwohl – worum es in „The Secret of Secrets“ geht, das war vorher klar: „Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne über große Themen schreibe: Die Ursprünge des Christentums, künstliche Intelligenz oder Überbevölkerung. Aber es gibt kein größeres Thema als das menschliche Bewusstsein. Es ist die Brille, durch die wir die Realität und uns selbst betrachten“, verriet Autor Dan Brown bereits vorab in einem Social-Media-Clip.
Ein Manuskript verschwindet
Mit dem angesprochenen Bewusstsein kennt sich Katherine Salomon aus. Als Noetikerin hat sie bahnbrechende Entdeckungen gemacht und ein Buch darüber geschrieben. Offenbar ist das so brisant, dass sowohl die Forscherin als auch ihr Manuskript verschwinden. Langdon macht sich – wie immer ganz Indiana-Jones-mäßig – auf die Suche. Mit Verfolgungsjagden kennt er sich ja aus und komplizierte Codes aller Art kann der Professor sowieso knacken. Dabei kommt der Symbologe einer mysteriösen Organisation auf die Schliche. Sie betreibt eine geheime, unterirdische Laboranlage und ein Projekt namens „Threshold“:
Prague. Das Wort war vollkommen generisch, aber in Wahrheit zugleich ein verdeckter Codename. „Prague“ war die englische Entsprechung zu „Praha“ und das bedeutete wörtlich nichts anderes als „Schwelle“ – englisch Threshold.
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Die ersten 200 Seiten lesen sich wie im Rausch – spannend und leicht reißerisch – ein echter Dan Brown eben.
Dann ist die Luft raus
Das liegt vor allem daran, dass sich Brown viel – vielleicht zu viel – vorgenommen hat. Die zum Teil abstrakten, komplizierten, naturwissenschaftlichen Zusammenhänge rund ums Thema „Bewusstsein“ ziehen sich seitenlang.
GABA ist eine bemerkenswerte Verbindung – ein Botenstoff im Gehirn, der eine entscheidende Rolle in der Regulierung der Hirnaktivität spielt. […] GABA ist ein Inhibitor.
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Wer durchhält, erfährt auf Seite 628 endlich, was es mit dem ganz großen Geheimnis auf sich hat.
Was passiert in diesem Raum? Die Antwort auf diese Frage war schlicht unvorstellbar.
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Keine Sorge: Das finale Geheimnis wird hier nicht gespoilert. Aber so viel sei verraten: Es lässt die Leser etwas ratlos zurück; vor allem weil Robert Langdon beziehungsweise sein Schöpfer Dan Brown es auch nicht komplett lüften.
Länger ist nicht immer besser
„The Secret of Secrets“ hat ein paar Schwächen. Trotzdem: Dan Browns neuester Thriller ist allerbestes Schmöker-Material für ein verregnetes Wochenende auf dem Sofa. 800 Seiten hätten es aber wirklich nicht sein müssen.
Übrigens: Am 24. September stellt Dan Brown sein Buch „The Secret of Secrets“ im Rahmen des Harbour Front Literaturfestivals in Hamburg vor.
The Secret of Secrets
von Dan Brown
- Seitenzahl:
- 800 Seiten
- Genre:
- Roman
- Zusatzinfo:
- Übersetzt von Dietmar Schmidt, Rainer Schumacher
- Verlag:
- Lübbe
- ISBN:
- 978-3-7857-2770-6
- Preis:
- 32 €
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