„Bloquons tout“ – also „Wir blockieren alles“ heißt es am Mittwoch in ganz Frankreich. Auch im Elsass wollen die Streikenden Straßen sperren, auch Bus und Bahn sind betroffen.

Mehrere Gewerkschaften und Protestbewegungen haben auch in Straßburg den ganzen Tag über Demonstrationen angekündigt. Sie wollen damit ein Zeichen gegen die Sparpläne der französischen Regierung setzen.

Schon für 7 Uhr morgens haben die Straßburger Aktivisten zur Blockade der Autobahn A35 im Westen Straßburgs aufgerufen. Das ist eine wichtige Nord-Süd-Verkehrsachse für den europäischen Güterverkehr mit Verbindung zur A5. Diese könnte am Morgen zur Ausweichroute für LKW-Fahrer und Pendler werden. Mögliche Auswirkungen: Verspätungen und Staus auf der A5 und ihren Zubringern.

Grenzüberschreitende Zugverbindungen verkehren eingeschränkt

Besonders bei Regionalzügen wird mit starken Einschränkungen gerechnet. Laut der Stadt Kehl fährt die grenzüberschreitende Tram D aus Straßburg den ganzen Tag über nur alle halbe Stunde. Ob der Regionalzug zwischen Offenburg und Straßburg vom Streik betroffen ist, steht noch nicht fest. Die französische Bahn SNCF teilte mit, dass Informationen dazu kurzfristig auf der Website bekannt gegeben werden. Der TGV zwischen Paris und Freiburg ist laut SNCF nicht betroffen.

Flugverkehr der Region wohl nicht betroffen

Auch wenn die französische Luftfahrtbehörde DGAC bereits vor Verspätungen und Streichungen an allen französischen Flughäfen am 10. September warnt, die Flüge am EuroAirport Basel-Mulhouse können voraussichtlich wie geplant stattfinden. Man verfolge die Entwicklung aber aufmerksam, heißt es vom EuroAirport.

Demonstrationen und weitere Blockaden

Um 14 Uhr ist in Straßburg auf dem Place Kléber eine große Kundgebung mit einem anschließenden Demozug geplant. Auch Gymnasiasten haben bereits Schulblockaden für den 10. September angekündigt.

Sparmaßnahmen und Regierungskrise treiben Menschen auf die Straße

Grund für die Proteste sind ursprünglich die von dem ehemaligen Premierminister François Bayrou vorgeschlagenen Sparmaßnahmen im Haushaltsentwurf 2026. Bereits Anfang August haben Aktivisten und Gewerkschaften für den 10. September Streiks und Blockaden angekündigt. Das am Montag verlorene Misstrauensvotum und die daraus folgende Regierungskrise befeuern die Proteste – auch wenn der umstrittene Haushaltsentwurf nun vom Tisch ist.

Folgeaktion schon angekündigt

Für den 18. September wurde bereits eine Folgeaktion der Mobilisierung angekündigt, bei der es erneut landesweit zum Streik kommen wird.

Dann dürfte es im Flugverkehr besonders heikel werden. Die Gewerkschaft der Fluglotsen SNCTA, die rund 60 Prozent der Lotsen vertritt, hat einen zweitägigen Streik vom 18. bis 19. September angekündigt. Die Arbeitsniederlegung beginnt am Donnerstagmorgen und dauert bis Freitagabend.