Große Emotionen, kleine Pannen und ein verdienter Sieg: Der DEL-Auftakt zwischen den Eisbären Berlin und den Dresdner Eislöwen hatte viel zu bieten. Am Ende stand ein erfolgreicher Start für den deutschen Meister, der sich ins starker Frühform zeigte.
Die Eisbären Berlin sind mit einem Sieg in die neue Saison der DEL gestartet. Gegen den Aufsteiger Dresdner Eislöwen gewannen sie am Dienstagabend vor heimischem Publikum mit 6:2 (1:0, 2:1, 3:1). Die Berliner Tore erzielten Ty Ronning (4.), Korbinian Geibel (24.), Andreas Eder (34.), Marcel Noebels (42.) Liam Kirk (51.) und Blaine Byron (60.). Für Dresden trafen Austin Ortega (32.) und Trevor Parkes (59.).
Erst Panne, dann Blitzstart
Die große Eishockey-Party zum Saisonauftakt in der ausverkauften Uber Arena begann mit einer Panne. Eigentlich sollte vor dem Spielbeginn ein Banner der Eisbären zu Ehren des Gewinnes ihrer elften deutschen Meisterschaft unter das Hallendach gezogen werden, doch die Seilanlage streikte. Nach minutenlangem Warten musste das Banner unverrichteter Dinge wieder vom Eis getragen werden.
„Wer deutscher Meister werden will, muss die Eisbären schlagen“
Die DEL erwacht am Dienstag aus dem Sommerschlaf. Wenn es um die Meisterschaft geht, führt laut Eishockey-Experte Rick Goldmann auch in der neuen Saison kein Weg an den Eisbären Berlin vorbei. Im rbb|24-Interview verrät er, wem das gelingen könnte.mehr
Die gescheiterte Aktion erwies sich für den Titelverteidiger jedoch nicht als schlechtes Omen. Er übernahm sofort die Spielkontrolle, stellte die Gäste mit seinem hohen Tempo immer wieder vor Probleme und ging bereits nach wenigen Minuten in Führung. Ty Ronning erzielte den ersten Treffer der neuen Saison, nach dem er einen Abpraller von der Bande im rechten Slot perfekt vor den Schläger bekam (4.).
Danach verlor das Spiel der Berliner aber zunehmend an Intensität und der Aufsteiger legte bei seiner Oberhaus-Premiere die Nervosität der ersten Minuten langsam ab. Dresden gestaltete das Spiel nun offener und kam vor der ersten Pause fast zum Ausgleich. Erst kratzte Eisbären Verteidiger Norwin Panocha bei einem Abschluss aus kurzer Distanz den Puck jedoch noch gerade so mit dem Fuß von der Linie (14.), danach rettete Goalie Jake Hildebrand mit einer Glanzparade die Führung (16.).
Ein Eintrag in die Geschichtsbücher und große Emotionen
Im zweiten Drittel verlor die Partie an Tempo und beide Teams kamen nur noch selten zu Abschlüssen. Einen dieser wenigen Möglichkeiten nutzten die Gastgeber jedoch eiskalt, um ihren Vorsprung weiter auszubauen. In der 24. Minute kam die Scheibe nach guter Vorarbeit von Ronning zu Korbinian Geibel, der diese zum 2:0 ins obere linke Eck zimmerte.
Dresden blieb bemüht und sorgte auf der anderen Seite im direkten Gegenzug fast für den Anschluss, Drew LeBlanc scheiterte jedoch am linken Pfosten (25.). Doch allzu lang mussten die Eislöwen danach nicht mehr auf das erste DEL-Tor ihrer Vereinsgeschichte warten: In der 32. Minute landete ein abgefälschter Schussversuch bei Austin Ortega im Slot, der Goalie Hildebrand gekonnt zum 1:2 tunnelte.
Kaum hatten die Gäste diesen besonderen Treffer gefeiert, schon sorgten die Berliner für alte Verhältnisse – und große Emotionen. Neuzugang Andreas Eder stand am linken Pfosten goldrichtig und staubte zum 3:1 ab (34.). Passend zu seinem ersten Treffer für die Eisbären in der Uber-Arena, wurde nun auch endlich das Meisterbanner ans Hallendach gezogen, auf dem die Spielernummer (#22) seines verstorbenen Bruders Tobias Eder verewigt wurde. Ein Moment, der niemanden in der Halle kalt ließ.
Das Meisterbanner der Eisbären auf dem Weg ans Hallendach (picture alliance/dpa/Andreas Gora)
Vier Tore zum Abschluss, zwei Spitzenspiele in Aussicht
Im Schlussabschnitt sorgten die Eisbären dann schnell für die Vorentscheidung. Frederik Tiffels leitete den Treffer zum 4:1 sehenswert mit der Hacke seines Schlittschuhs ein, bevor Blaine Byron den völlig freien Marcel Noebels bediente, der den Puck nur noch entspannt einschieben musste (42.).
Die Partie entwickelte sich nun immer mehr zu einem dominanten Auftritt des Teams von Serge Aubin, das hinten kaum noch etwas anbrennen ließ, sich notfalls aber immer wieder auch auf starke Paraden von Torhüter Hildebrand verlassen konnte. Vorne setzte Liam Kirk nach schönem Kombinationsspiel aus kurzer Distanz noch einen drauf (51.).
Doch das war noch längst nicht das Ende dieses spektakulären Auftaktabends in der DEL. In der letzten Minute sorgte erst Dresdens Trevor Parkes nach einem Fehler des Eisbären Goalies noch für das 2:5 und somit zwischenzeitliche Ergebniskosmetik, bevor Byron direkt danach mit seinem zweiten Treffer antwortete und den 6:2-Endstand erzielte.
Nach dem gelungenen Auftakt stehen den Eisbären als nächstes zwei Spitzenspiele bevor. Erst müssen sie beim Finalgegner der vergangenen Spielzeit, den Kölner Haien ran (14.9., 16:30 Uhr), dann geht es zum Mitfavoriten auf den Titel nach Mannheim (19.9., 19:30 Uhr).
Sendung: rbb24, 09.09.2025, 22 Uhr