Offenbar illegal Grenze überquert
Extremsportler bei Rekordversuch in Russland festgenommen
09.09.2025 – 22:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Mountainbiker in Action (Symbolbild): Ein Extremsportler wurde in Russland festgenommen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/McPHOTO / Leo Himsl/imago)
Er wollte mit dem Fahrrad von Portugal bis nach Wladiwostok – schneller als je ein Mensch zuvor. Doch kurz vor dem Ziel wurde der Extremsportler Sofiane Sehili in Russland festgenommen.
Der französische Extremsportler Sofiane Sehili ist bei dem Versuch, mit dem Fahrrad Eurasien in Rekordzeit zu durchqueren, in Russland festgenommen worden. Nach Informationen der Zeitung „Le Monde“ wurde der 44-Jährige Anfang September in Wladiwostok von russischen Behörden in Gewahrsam genommen. Ihm wird demnach vorgeworfen, illegal die Grenze überquert zu haben.
Sehili hatte Anfang Juli in Portugal seine Tour gestartet, um den Weltrekord für die schnellste Fahrraddurchquerung Eurasiens zu brechen. Der bisherige Bestwert stammt von dem Deutschen Jonas Deichmann, der 2017 die Strecke von Kap Roca bis Wladiwostok in etwas mehr als 64 Tagen bewältigt hatte. Nach Angaben des russischen Nachrichtenportals TASS wurde Sehili nach seiner Ankunft im Fernen Osten vorläufig festgesetzt. Eine offizielle Stellungnahme russischer Behörden steht bislang aus.
Der Franzose gilt als erfahrener Ultradistanzfahrer und hat seit seinem Berufswechsel vom Dokumentarfilmer zum Extremsportler im Jahr 2012 an rund 20 Radrennen teilgenommen. Elf davon konnte er für sich entscheiden, darunter das prestigeträchtige Rennen „Tour Divide“, das über 4.500 Kilometer von Kanada nach Mexiko führt.
Dokumentiert hat Sehili seinen aktuellen Rekordversuch auf sozialen Medien. Seinen Angaben zufolge war er Ende Juli erstmals auf russisches Gebiet gelangt – über die georgisch-tschetschenische Grenze. Nach einem kurzen Aufenthalt verließ er Russland über die Region Astrachan und setzte seine Fahrt durch Zentralasien fort. Die Rückkehr nach Russland über die Grenze zu China erfolgte offenbar Anfang September, kurz vor seiner Festnahme.
Bereits zuvor hatte Sehili angedeutet, dass sein Vorhaben zu scheitern drohe. In einer Instagram-Story sprach er von einem „herzzerreißenden“ Moment, so kurz vor dem Ziel zu scheitern. Am 2. September berichtete er, russische Grenzbeamte hätten ihn gestoppt. Was danach geschah, ist laut „Le Monde“ unklar. Die französischen Konsularbehörden seien derzeit bemüht, konsularische Unterstützung zu leisten.