„Taschenlampen bereithalten“

Anschlag auf Berliner Stromnetz: Neue Hiobsbotschaft für Betroffene

09.09.2025 – 19:18 UhrLesedauer: 2 Min.

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Aufnahmen aus Berlin zeigen die Situation vor Ort. (Quelle: t-online)

Der mutmaßlich durch einen Anschlag verursachte Stromausfall in Berlin dauert länger an als von Betroffenen befürchtet. Die Behörden geben Tipps – denn die Dunkelheit bricht an.

Mehr als 30.000 Kunden seien weiterhin ohne Strom. „Zur Not-Reparatur sind umfangreiche Tiefbauarbeiten und Kabelmontagen notwendig. Im Laufe des Mittwochs werden die Voraussetzungen für die Kabelmontagearbeiten geschaffen“, hieß es.

Die Berliner Polizei fuhr mit Lautsprecherwagen durch die Stadt und sagte durch: „Es besteht keine akute Gefahr.“ Auf X wurden die betroffenen Berliner aufgefordert, für die Abendstunden „Taschenlampen oder batteriebetriebene Leuchten“ bereitzuhalten. Wer wieder Strom habe, werde gebeten, ihn sparsam zu nutzen. Die Einsatzkräfte seien im betroffenen Bereich verstärkt präsent.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kündigte an, dass noch am Dienstag zwei sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme – das sind Anlaufstellen für Krisenfälle mit Personal und Stromversorgung – aufgebaut und in Betrieb genommen werden sollten. „Ich verurteile das aufs Schärfste, dass man so respektlos mit Leben anderer umgeht“, sagte Spranger. „Es geht hier auch um Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Wir haben Menschen, die sind darauf angewiesen, dass ihnen jeden Tag Hilfe zukommt.“

Infolge des Anschlags und des Stromausfalls mussten mehrere Menschen von Pflegeheimen in Krankenhäuser verlegt werden, um ihre Beatmung sicherzustellen. „Das dürfen wir auch als Gesellschaft nicht dulden“, sagte Spranger. An die mutmaßlichen Täter gerichtet sagte sie: „Wir kriegen euch!“

Der Stromausfall hatte den Berliner Bezirk Treptow-Köpenick in der Nacht auf Dienstag teilweise lahmgelegt. Rund 50.000 Haushalte waren zunächst ohne Strom. S-Bahnen fuhren nicht, Geschäfte blieben geschlossen. Unbekannte hatten zwei Strommasten nahe eines Technologieparks in Brand gesetzt.

Knapp 20.000 Haushalte konnten bis zum Dienstagabend wieder mit Strom versorgt werden. „Die Wiederversorgung für alle betroffenen Kund*innen wird voraussichtlich im Laufe des 11.09.2025 erfolgen“, hieß es von Stromnetz Berlin.