Kronshagen. Im Herbst 2023 traten elf tatendurstige junge Leute an, um frischen Wind in die Kommunalpolitik in Kronshagen zu bringen. Nur zwei von ihnen sind seither abgesprungen und wurden durch Nachrücker ersetzt. Allein diese Durchhaltequote zeigt, wie gut der Kinder- und Jugendbeirat Kronshagen funktioniert.

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Wird das auch zukünftig der Fall sein? Ganz sicher ist das nicht, denn genauso wie bei den Erwachsenen lebt auch bei den Jugendlichen die Politik vom Mitmachen. Das ist akut gefordert, denn vom 17. bis 21. November wird der Beirat neu gewählt.

Auch „erwachsene Themen“ findet der Jugendbeirat Kronshagen spannend

„Ich fand’s toll“, sagt Valeria Luft über ihre bisherige Amtszeit. „Am Anfang wusste ich gar nicht, was kommunale Politik bedeutet“, gibt die 16-Jährige zu, doch dann verstand sie immer mehr, dass hier das wirkliche Leben im Mittelpunkt steht. Und das egal, ob es um Spielplätze oder „erwachsene Themen“ wie den Streit um die Bürgermeister-Drews-Straße geht. Für Valeria jedenfalls waren die bisherigen Diskussionen darüber ein Highlight.

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Ich finde auch die erwachsenen Themen interessant.

Valeria Luft

Kinder- und Jugendbeirat Kronshagen

Auch Otabil Owusu hatte erstmal Anlaufschwierigkeiten. Immer mehr entdeckte der 16-Jährige dann, welch großen Spaß es machen kann, in der Politik den Erwachsenen auf die Finger zu schauen. Und mehr noch, selber Politik für die Interessen der Jüngeren zu machen. Ein weiteres Plus für Otabil Owusu: „Es ist eine tolle Truppe.“

Erfolgsgeheimnis im Kinder- und Jugendbeirat Kronshagen lautet Arbeit

Das mit der tollen Truppe hat sich offenbar herumgesprochen. Immer wieder wurde der Kinder- und Jugendbeirat Kronshagen nach Molfsee, Nortorf und in andere Orte eingeladen, um über sein Erfolgsgeheimnis zu berichten. „Ein solches Geheimnis gibt es nicht“, meint allerdings Lilly Bargel (16). Und gibt sich damit vielleicht doch etwas zu bescheiden.

Die Zauberformel lässt sich maßgeblich auf ein einziges Wort reduzieren: Arbeit. Es gibt keine Ausschusssitzung und keine Versammlung der Gemeindevertretung, in der das Jugendparlament nicht mit einem oder meist sogar mehreren Mitgliedern Flagge zeigt. Auch sonst ist in Kronshagen Verlass darauf: Wenn es wichtig wird, erhebt der Kinder- und Jugendbeirat seine Stimme.

Kinder- und Jugendbeirat Kronshagen macht selber Politik

Ist es aber nicht oft öde, wenn die Erwachsenen über Bebauungspläne, Nachtragshaushalte und andere Dinge diskutieren? Eigentlich gar nicht, meint die 15-jährige Martha Heintze. „Nicht so spannend“ fand sie solche Themen nur früher, als sie noch nicht recht verstand, worum es geht in der Kommunalpolitik.

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Zudem hat der Beirat immer wieder auch selber Politik gemacht. Gemeinsam mit Kindern vom Treff 34 setzte er ein neues Spielgerät auf der Fußsteigkoppel durch. Es wurde ein Begegnungsnachmittag für junge Leute und Kommunalpolitiker organisiert, und zuletzt stellte das Gremium ein Sommerkino auf die Beine. Was auch deshalb möglich ist, weil der Kinder- und Jugendbeirat über ein Budget verfügt, sodass er nicht wegen jeder Ausgabe die „Großen“ fragen muss.

Kandidaten müssen 12 bis 19 Jahre alt sein

Landesweite Wahlen für die Kinder- und Jugendbeiräte der Städte und Gemeinden sind für den 17. bis 23. November 2025 ausgerufen. In Kronshagen wird vom 17. bis 21. November abgestimmt. Kandidieren darf, wer zwischen 12 und 19 Jahre alt ist und in Kronshagen wohnt oder zur Schule geht. Unterlagen zur Bewerbung, die bis zum 2. Oktober möglich ist, gibt es auf der Homepage der Gemeinde Kronshagen.

Wahlberechtigt sind alle 10- bis 19-Jährigen. Im Herbst 2023 waren 1252 junge Leute aufgerufen, 439 oder 35 Prozent machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Landesweit war das ein Spitzenwert.

KN