Straßenbau in  Stuttgart: Umbau des Leuzeknotens auf der Zielgeraden Wichtige Verkehrsdrehscheibe: Mehr als 120 000 Fahrzeuge sind täglich an der Schnittstelle von B 10 und B 14 unterwegs. Foto: Alexander Müller

Das mit knapp 500 Millionen Euro größte Straßenbauprojekt der Landeshauptstadt soll im Frühjahr 2026 fertig sein. Erneute Sperrungen in den nächsten Tagen.

Es ist laut eigenen Aussagen das größte Straßenbauvorhaben, das die Stadt bislang am Stück durchgeführt hat. Nun erreicht die Umgestaltung des Leuzeknotens, das untrennbar mit dem Rosensteintunnel verknüpft ist, ein weiteres wichtiges Etappenziel. Bis zum 18. September sollen alle umgebauten Spuren und Tunnel im endgültigen Zustand in Betrieb gehen. „Damit haben wir den größten Teil dieses wichtigen Projekts gemeistert“, zeigt sich der Stuttgarter Technikbürgermeister Dirk Thürnau erleichtert. Bis dahin sind aber noch schrittweise Sperrungen notwendig.

Wichtiger Lückenschluss der Hauptverkehrsadern

Mit täglich mehr als 120 000 Fahrzeugen ist der Leuzeknoten eine der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben in der Landeshauptstadt. Die Verknüpfung der B 10 und B 14 neben dem namensgebenden Mineralbad spielt für die Abwicklung des Verkehrs zwischen Neckartal, Pragsattel und dem Stuttgarter Talkessel eine entscheidende Rolle. Ziel war es vor allem, den Durchgangsverkehr auf der B 10 in den Tunnel unter den Rosensteinpark zu verlegen, was mit der Eröffnung der Röhre zwischen Neckartal und Pragsattel im im März 2022 umgesetzt wurde. Die Bundesstraße verknüpft als eine der Hauptverkehrsadern die Wirtschaftsstandorte der Stadt mit der Autobahn 81 im Stuttgarter Norden und den Nachbarstädten im Neckartal. „Es ist der konsequente Lückenschluss um die Verkehr zweier Hauptverkehrsachsen mit überregionaler Bedeutung miteinander zu verbinden“, ist Thürnau überzeugt – und die angrenzenden Stadtteile vom Schleichverkehr zu entlasten.

Die Sperrungen sorgen wieder für teilweise lange Umwege. Foto: Grafik Yann Lange

Zudem verspricht sich die Stadt davon auch einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität im Umfeld der Bundesstraße. So sollen unter anderem zusätzliche Freiflächen entlang des Neckarufers und der Pragstraße entstehen. Neue Rad- und Gehwege sollen die Sicherheit fördern und somit die umweltfreundliche Mobilität fördern. Und nicht zuletzt profitiere die Wilhelma durch ein deutlich ruhigeres Umfeld und eine bessere Anbindung an das Neckarufer.

Geplante Bauzeit hat sich mehr als verdoppelt

Voraussetzung für eine reibungslose Anbindung des Rosensteintunnels ist aber die Umgestaltung des in den 1970er Jahren entstandenen Leuzeknotens. Nach den neuesten Prognosen dürften sich die Kosten für die beiden miteinander verflochtenen Maßnahmen auf nunmehr 495,5 Millionen Euro belaufen – alleine knapp 200 Millionen Euro für den Leuzeknoten. Beim Baubeschluss im Jahr 2012 ging die Verwaltung bim Gesamtprojekt noch in Summe von 193,5 Millionen Euro aus. Die Mehrkosten nehme die Stadt laut Thürnau aber gerne in Kauf, damit „wir auch zukünftig eine moderne und sichere Infrastruktur bereitstellen können“. Die Gründe für die Mehrkosten, aber auch die deutliche Verzögerung – schließlich hat sich die ursprünglich auf sechs Jahre bis 2019 veranschlagte Bauzeit mehr als verdoppelt – seien in erheblichen technischen Herausforderungen sowie deutlich größeren Bauschäden und Altlasten als ursprünglich angenommen, zu finden. Die Folgen der Covid-Pandemie sowie weltpolitische Krisen hätten sich ebenfalls als Kostentreiber erwiesen.

Kurzfristige Sperrungen

Doch nun soll die wichtige Maßnahme nach Verwaltungsangaben mit der endgültigen Fahrbahn auf die Zielgerade einbiegen. Dafür sind jedoch kurzfristige Sperrungen notwendig. Der gesamte Leuzeknoten wird in der Nacht von Donnerstag, 11. September, 20 Uhr bis Freitag, 12. September, 5 Uhr für den Verkehr gesperrt. Am Freitag, 12. September, von 5 bis 20 Uhr, ist die Uferstraße (B 10/B 14) in Richtung Rosensteintunnel und Innenstadt gesperrt. Von Freitag, 12. September, 20 Uhr, bis Samstag 13. September, 21 Uhr, ist die B 10/B 14 in Fahrtrichtung Esslingen sowie die B14 in Richtung Innenstadt geschlossen. Zu guter Letzt ist direkt im Anschuss bis Donnerstag, 18. September, 22 Uhr, die Fahrbahn der B 14 in Richtung Innenstadt gesperrt. Eine Umleitung führt während der Sperrungen über das Dreieck Neckarpark, die Benz- und Mercedesstraße sowie die Gaisburger Brücke.

Ab dem frühen Morgen des 19. September soll der Verkehr dann auf den geplanten Fahrstreifen verlaufen. Bis zur endgültigen Fertigstellung der Umgestaltung des Leuzeknotens im Frühjahr 2026 müssen aber noch weitere Arbeiten außerhalb der Tunnelröhren erfolgen.