Bislang schwerster Luftangriff auf Ukraine – Regierungssitz in Kiew brenntDie Ukraine meldet den bislang größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn. Russland habe in der Nacht mit 805 Drohnen, neun Marschflugkörpern vom Typ Iskander-K und vier ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M angegriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Dies sei die höchste Zahl an Drohnen, die Russland seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022 eingesetzt habe. 751 Drohnen und vier Raketen seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Bei dem Angriff kamen nach Angaben der Behörden in Kiew drei Menschen ums Leben, darunter ein Kleinkind. In der Hauptstadt Kiew seien mehrere Wohngebäude schwer beschädigt worden.
Erstmals sei in der Hauptstadt auch das Hauptgebäude der ukrainischen Regierung im zentralen Bezirk Petschersk getroffen worden, teilt Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es sei in Brand geraten, Löschkräfte seien im Einsatz. „Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt“, schrieb Swyrydenko auf Telegram und veröffentlichte Fotos dazu. Gebäude würden wieder aufgebaut, verlorene Leben könnten nicht zurückgeholt werden. Die Welt müsse auf die Zerstörungen reagieren, der Sanktionsdruck müsse erhöht werden, vor allem gegen russisches Öl und Gas, forderte sie.
Explosionen wurden auch aus den Städten Odessa, Charkiw, Dnipro, Saporischschja und Krywyj Rih gemeldet. Allein in Saporischschja gebe es mindestens 15 Verletzte, berichtete die Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf Militärverwalter Iwan Fedorow. Im zentralukrainischen Krementschuk kam es nach Dutzenden Explosionen zu Stromausfällen, wie die Behörden mitteilten. In Odessa griffen Drohnen Wohngebäude und andere zivile Infrastruktur an, wie das Nachrichtenportal The Kyiv Independent unter Verweis auf den Gouverneur des Gebiets meldete. In Krywyj Rih seien ebenfalls Ziele im Stadtgebiet getroffen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.