Stromausfall in Berlin

SPD-Politiker: Anschlag auf Stromnetz erforderte Insider-Wissen

10.09.2025 – 08:46 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Polizist regelt den Verkehr in Adlershof wegen des Stromausfalls: Martin Matz hält Insider-Wissen für den Brandanschlag für notwendig.Vergrößern des Bildes

Ein Polizist regelt den Verkehr in Adlershof wegen des Stromausfalls: Martin Matz hält Insider-Wissen für den Brandanschlag für notwendig. (Quelle: Jens Kalaene)

Der Anschlag auf Strommasten in Johannisthal zeigt laut SPD-Innenpolitiker Matz Spezialwissen. 20.000 Haushalte im Berliner Südosten bleiben weiter ohne Strom.

Für den mutmaßlichen Brandanschlag auf das Berliner Stromnetz am Dienstag hat es nach Einschätzung des innenpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus Spezialwissen gebraucht. Martin Matz erklärte im RBB-Inforadio, dass nicht offensichtlich sei, welche Verbindung zwischen den Strommasten in Johannisthal und der Stromversorgung in Adlershof bestehe.

In einem Bekennerschreiben zu dem Brandanschlag, das die Polizei aktuell noch prüft, wird als Ziel des Stromausfalls der Technologiepark Adlershof genannt. Mehr dazu lesen Sie hier.

„Wenn man sieht, wo diese Strommasten in Johannisthal stehen oder gestanden haben, dass die etwas mit der Stromversorgung in Adlershof zu tun haben, ist nicht so völlig einsichtig“, betonte Matz. Diese Zusammenhänge müsse man kennen, um gezielt diese beiden Masten in Brand zu setzen.

Der SPD-Politiker vermutet Insider-Kenntnisse hinter dem Anschlag: „Mindestens stellt sich die Frage, ob möglicherweise Insider-Informationen oder Informationen, wie man sowas genau macht, weitergegeben worden sind.“ In den vergangenen Jahren habe es mehrere Anschläge auf kritische Infrastruktur in Berlin gegeben. „Und das ist natürlich schon auffällig, dass das immer wieder passiert.“

Matz sieht beim Schutz gegen solche Angriffe Verbesserungsbedarf. „Wenn wir uns vergleichen mit vor fünf oder zehn Jahren, dann sind wir deutlich besser geschützt“, sagte er. Es sei aber weiterhin ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. In den 1990er Jahren sei viel Katastrophen- und Zivilschutz abgebaut worden, den man nun wiederherstellen müsse. Es brauche eine bessere Ausstattung der Katastrophenschutz-Zuständigen in den Bezirken. Davon gebe es pro Bezirk bisher nur drei.