50 Jahre – 50 Orte: Dycker Feld wird alle zwei Jahre beim Familienfest zum Publikumsmagneten

Verwaltung
| 10.09.2025

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Rhein-Kreis Neuss

Jubiläumslogo zum 50-jährigen Bestehen des Rhein-Kreis Neuss

Schloss Dyck mit seinem Wasserschloss und dem historischen Landschaftsgarten ist in der Region ein bekanntes Ausflugsziel. Direkt gegenüber liegt das Dycker Feld, das heute rein landwirtschaftlich genutzt wird. Geöffnet wird es alle zwei Jahre exklusiv für das Familienfest des Rhein-Kreises Neuss. Seit 2007 ist diese Großveranstaltung ein Publikumsmagnet für Jung und Alt.

In den letzten Jahren kamen über 20.000 Gäste zum Familienfest, das im September 2026 voraussichtlich zum 11. Mal stattfindet und bei kostenlosem Eintritt ein buntes Angebot für die ganze Familie bietet. Dann genießen die Besucherinnen und Besucher wieder ein vielfältiges Bühnenprogramm, beteiligen sich an Mitmachaktionen und holen sich Anregungen für ihre Freizeitgestaltung. Damit all dies für die Familien kostenlos ist, hat der Rhein-Kreis Neuss, der das Familienfest zusammen mit der Stiftung Schloss Dyck und der Stadt Jüchen veranstaltet, die Sparkasse Neuss, die NGZ und die Kreiswerke Grevenbroich als Sponsoren mit ins Boot geholt. 

Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck, sieht diese besondere Veranstaltung auf dem Dycker Feld als ideale Ergänzung zum vielfältigen Programm auf Schloss Dyck: „Familienfreundliche Programme und Angebote in Park und Schloss bilden die Grundlage für viele Aktivitäten unserer Stiftung. Das Familienfest ist ein einzigartiges Format, das viel ehrenamtliches Engagement einbindet – und große und kleine Besucherinnen und Besucher begeistert“, sagt Spanjer und fügt hinzu: „Zudem wird die sonst nicht zugängliche landwirtschaftlich genutzte Fläche des Dycker Feldes als moderne Kulturlandschaft mit dem Anbau nachwachsender Rohstoffe für Besucher erlebbar.“

Angelegt wurde das Dycker Feld im Rahmen der Euroga 2002plus. So wurde Schloss Dyck im Jahr 2002 Schauplatz der Dezentralen Landesgartenschau – zusammen mit sechs weiteren historischen Parks am Mittleren Niederrhein. Einen Großteil der Kosten für die Landesgartenschau und die danach fortgesetzte Schlosssanierung trugen das Land NRW und der Rhein-Kreis Neuss. Bei der Gestaltung des Dycker Feldes gelang dem Landschaftsarchitekten Stephan Lenzen die innovative Gestaltung einer neuen Kulturlandschaft. So wurde eine temporäre Ausstellungsfläche geschaffen, die unter Beibehaltung der gestalterischen Konzeption die heutige landwirtschaftliche Nutzung zum Anbau nachwachsender Rohstoffe sicherte. Zur Zeit der Gartenschau wurden 24 temporäre Schaugärten auf dem Feld präsentiert. Diese Flächen werden heute zum Anbau von verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen bewirtschaftet. 

Als eine von außen sichtbare Landmarke auf dem Dycker Feld ist die Skulpturengruppe „10 Variationen eines Blockes“ des Künstlers Ulrich Rückriem erhalten geblieben. Das Areal ist geprägt durch große Sichtachsen aus Wiesenflächen, die historische Strukturen des Dycker Ländchens verbinden. Eindrucksvoll liegt das Dycker Feld zwischen den Bezugspunkten Schloss, Maronenallee, historischer Gasthof Dycker Weinhaus und Nikolauskloster. Am besten erlebbar ist die Kulturlandschaft bei einem Spaziergang entlang der Maronenallee: Die 200 Jahre alten Esskastanien entlang des früher direkten Verbindungsweges zwischen Schloss und Kloster sind heute ein sehenswertes Kulturdenkmal.

Mit großer Weitsicht wurde schon zur Landesgartenschau 2002 der Anbau von Chinaschilf (Miscanthus) gewählt, da diese Pflanze einmal jährlich geerntet werden kann und somit als nachwachsender Rohstoff erneuerbare Energie liefert. Zudem kommt Miscanthus ohne Düngung und Bewässerung aus und wächst schnell nach. Derzeit baut die Stiftung im Rahmen des vom Bund geförderten Projektes „Klimaneutrale Schloss- und Parkanlage der Stiftung Schloss Dyck“ eine neue regenerative Heizzentrale, die ab 2026 mit dem jährlich auf dem Dycker Feld nachwachsenden Rohstoff Miscanthus die gesamte Schlossanlage beheizen wird. Mit dem innovativen Projekt – ausgehend von der modernen landwirtschaftlichen Nutzung des Dycker Feldes – zeigt die Stiftung, wie sich kulturhistorischen Anlagen nachhaltig auf den Weg in eine klimaneutrale Zukunft machen können.

Infos

Das Dycker Feld wird heute rein landwirtschaftlich genutzt und ist nicht für das Publikum zugänglich.

Dycker Feld bei Schloss Dyck
Schloss Dyck (L32)
41363 Jüchen

Beteiligung des Rhein-Kreises Neuss

1999 entstand die Stiftung Schloss Dyck, die sich als Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur für den Erhalt des Schlosses und seiner Umgebung einsetzte. Das erforderliche Stiftungskapital wurde vom Landschaftsverband Rheinland, dem Rhein-Kreis Neuss, der heutigen Stadt Jüchen und der Sparkasse Neuss eingebracht. Das Land NRW beteiligte sich über eine Förderung an den Rhein-Kreis Neuss an der Stiftungsgründung. Später kamen das Land NRW und die RWE AG als Stifter hinzu. Die Familie Wolff Metternich brachten Schloss und Park sowie zahlreiche Dauerleihgaben in die Stiftung ein.

Interner Link

„50 Jahre – 50 Orte“: Unsere Serie zum 50-jährigen Kreisjubiläum

Anlässlich des 50-jährigen Kreisjubiläums stellt der Rhein-Kreis Neuss im Rahmen der Serie „50 Jahre – 50 Orte“ wöchentlich verschiedene Orte vor. Alle Porträts werden im Laufe des Jahres auf der Homepage des Kreises veröffentlicht unter dem Link: