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Großbritannien und Norwegen sind als sechstes und siebtes Mitglied dem CAVS-Programm für einen 6×6-Transportpanzer beigetreten. Das teilte der finnische Hauptentwickler Patria am gestrigen Dienstag mit. Zugleich schlossen Patria und die britische Babcock International Group eine Kooperationsvereinbarung zur Herstellung des Fahrzeugs in Großbritannien. Beide Unternehmen hatten bereits im Januar ein gemeinsames Angebot für einen Bedarf der British Army eingereicht. Im selben Monat unterzeichneten Großbritannien und Patria ein Memorandum of Understanding für entsprechende Lieferungen.

Der Vereinbarung nach soll Patria Design und Entwicklung einer britischen Version übernehmen, während Babcock Produktion und technischen Support führen soll. Damit zeichnet sich für Großbritannien, das bereits den Boxer als 8×8-Transportpanzer in neun verschiedenen Versionen – darunter als Träger für Infanterie- und Pioniergruppen, Aufklärungs- und Feuerunterstützungsfahrzeug, Mörserträger, mobilen Gefechtsstand und Krankenwagen – beschafft, eine ähnliche Mischlösung wie in Deutschland ab.

Alle nordischen NATO-Mitglieder nun Teil des CAVS-Programms

Hierzulande soll der Typ den Transportpanzer Fuchs ablösen. Zunächst war von einem Bedarf von bis zu 1.000 Fahrzeugen die Rede. Zuletzt gab es Meldungen über Beschaffungspläne von bis zu 3.500 Stück. Unter anderem wird das zukünftige 120-mm-Mörsersystem als System Indirektes Feuer kurze Reichweite schwer (ZukSysIndF kRw schwer) auf der Plattform umgesetzt. Dieses Projekt umfasst sowohl Mörserträger als auch Feuerleitfahrzeuge. Die inländische Produktion und Instandsetzung sind am Standort Freisen von KNDS Deutschland Maintenance vorgesehen.

Unter dem Programmnamen CAVS wurde der 6×6-Transportpanzer, Firmenbezeichnung Patria XA-300, seit 2019 gemeinsam von Finnland und Lettland, seit 2021 auch Schweden und seit 2023 Deutschland entwickelt. Das ursprüngliche Projektmitglied Estland stieg zwischenzeitlich wieder aus. In dieser Woche erhielt auch das zuvor jüngste Mitglied Dänemark die ersten von 129 erst im Juli bestellten Fahrzeugen. Mit Norwegen sind nun alle nordischen NATO-Partner (mit Ausnahme des armeelosen Island) Teil des Programms.

Redaktion/sab