Großer Bahnhof in Feuerbach: Bezirksvorsteher Nick Gumenick, DB-Bahnhofschef Jan Freitag, Verkehrsminister Winfried Hermann, Regionalverbands-Vorsitzender Rainer Wieland, DB InfraGO-Vorsitzender Phillipp Nagl und SSB-Vorstand Thomas Moser (von links) eröffnen den neuen Bahnsteig. Foto: Lichtgut/Phllipp Mallmann
Die Express-S-Bahn S 62 fährt nun bis zur neuen Endhaltestelle in Feuerbach. Die 6,8 Millionen Euro teure Verlängerung ermöglicht den Umstieg auf die Stadtbahn.
Das Stuttgarter S-Bahnnetz wächst – wenn auch nur um ein kleines Stück. Ab sofort verkehrt die Express-S-Bahn S 62 von Weil der Stadt nicht mehr nur bis Zuffenhausen, sondern bis zur neuen Endhaltestelle Feuerbach. Das sorgt für mehr Komfort für die Fahrgäste, da sich die „Umsteigeverbindungen auf die Stadtbahn deutlich verbessern“, sagt Jan Freitag, verantwortlich für die Personenbahnhöfe bei der Bahntochter DB InfraGO.
DIe S 62 ist zu den Hauptverkehrszeiten im Einsatz
Für rund 6,8 Millionen Euro hat die Deutsche Bahn (DB), der Verband Region Stuttgart (VRS) und das Land den bislang stillgelegten Bahnsteig 103 auf einer Länge von 220 Meter verlängert, elektrifiziert und zudem einen barrierefreien Zugang geschaffen. Mit dem neuen Halt der S 62 am Gleis 1a soll nicht nur die stark nachgefragte Linie S 6 entlastet werden, dies werde auch den „Zugang der Menschen auf eine nachhaltige Alltagsmobilität erleichtern“, ist Freitag überzeugt.
Die S 62 verkehrt montags bis freitags zu den Hauptverkehrszeiten zwischen 6 und 9 Uhr sowie 15.50 und 19 Uhr im Halbstundentakt mit 13 Pendelfahrten am Tag – sechsmal morgens, und siebenmal am Nachmittag. Dies soll vor allem die vielfältigen Umsteigemöglichkeiten auf andere Verkehrsmittel im öffentlichen Nahverkehr verbessern. Denn im Gegensatz zu Zuffenhausen, wo die Wege teilweise enorm weit sind, halten direkt am Feuerbacher Bahnhofsvorplatz die Stadtbahnlinien U 6, U 13 und U 16 sowie mehrere Buslinien, die ins Strohgäu fahren.
Hohe Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur
Die Verlängerung der S 62 gehört zur 2019 beschlossenen Qualitätsoffensive Schienenknoten Stuttgart (QSS). „Ziel ist es, das Angebot in der Region deutlich zu verbessern“, sagt Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Grüne). Im Blick hat er vor allem die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, „denn das ist, was für die Fahrgäste zählt“. Der Verband Region Stuttgart, als Träger des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), und das Land haben in den neuen Bahnsteig in Feuerbach rund 6,8 Millionen Euro investiert. Insgesamt fließen im Rahmen des QSS rund 100 Millionen Euro in ein ganzes Bündel an Verbesserungen der Infrastruktur – „allein 63 Millionen Euro vom Land“, betont Hermann.
Doch das sei nur ein erster Schritt, den man „im Gesamtkontext sehen muss“, ergänzte Rainer Wieland, der Vorsitzende der Regionalversammlung. Denn in Zukunft soll die S 62 irgendwann nicht nur bis zur Schwabstraße verlängert werden, vielmehr hegen der Verband Region Stuttgart und das Land Pläne für das Verkehrsdreieck Vaihingen/Bad Cannstatt/Feuerbach. Voraussetzung muss dabei aber sein, dass die „Bonuslinie“ nicht wie in den vergangenen Jahre oft der Fall, als erster Streichkandidat bei Personalengpässen herhalten muss. So soll einmal eine tangentiale Nahverkehrsverbindung im Norden der Landeshauptstadt entstehen, die eine direkte Verbindung ohne Umstieg am Stuttgarter Hauptbahnhof ermöglicht.
Im Halbstundentakt verkehrt die S 62 zwischen Weil der Stadt und Feuerbach. Foto: Lichtgut/Phillipp Mallmann
Wie wichtig der nun erste Schritt mit der Verlängerung der S 62 bis Feuerbach bereits ist, habe sich während der Stammstreckensperrung des S-Bahn-Tunnels zwischen dem Hauptbahnhof und Vaihingen wieder einmal bewiesen, sagt VRS-Regionaldirektor Jürgen Wurmthaler. „Es sind sehr viele Fahrgäste bereits in Feuerbach umgestiegen“ – mit dem nun neuen Angebot könnten es noch deutlich mehr werden.