Wirtschaftskooperation mit Taiwan

Sachsen wirbt auf Fachmesse für Halbleiterstandort Dresden

10.09.2025 – 12:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Sachsens Wirtschaftsminister bei SemiconVergrößern des Bildes

Sachsens Wirtschaftsminister Panter (Mitte) sieht die Messe in Taiwan als Bühne für sein Bundesland. (Quelle: Yu-Tzu Chiu/dpa/dpa-bilder)

Sachsen präsentiert sich auf der taiwanesischen Fachmesse Semicon als attraktiver Standort für Halbleiterunternehmen. Ein wichtiger Zulieferer plant bereits seine erste Europa-Niederlassung in Dresden.

Deutschland und Sachsen werben auf der taiwanesischen Fachmesse Semicon für eine engere Zusammenarbeit im Hightech-Bereich. Der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter reiste mit einer Delegation nach Taipeh und bezeichnete die Messe als „perfekte Bühne“, um Sachsen als Europas führenden Halbleiterstandort zu präsentieren. „Es geht um Kooperation. Wir wollen Unternehmen nach Deutschland holen und deutsche Firmen hier unterstützen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Im deutschen Pavillon zeigen 18 Unternehmen ihre Produkte aus den Bereichen Fertigung, Verpackung, Nachhaltigkeit und Präzisionssensorik. Der Freistaat baut seit Jahren seine Zusammenarbeit mit Taiwans Hightech-Industrie aus.

Das sogenannte Silicon Saxony gilt nach Angaben der sächsischen Wirtschaftsförderung als Europas größter Mikroelektronik-Standort. 2023 gründeten die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), Bosch, Infineon und NXP das Gemeinschaftsunternehmen ESMC für eine Halbleiterfabrik. Ab 2027 sollen dort Chips für die Autoindustrie entstehen.

Dresden biete Stabilität, Verlässlichkeit und gute Chancen für internationale Partner, erklärte Panter. Thomas Horn, Leiter der sächsischen Wirtschaftsförderung, betonte, die deutsche Industrie sehe Taiwan als globalen Schlüsselspieler. Frank Bösenberg, Chef von Silicon Saxony, berichtete, dass Gespräche in Taipeh, auch mit TSMC, die Partnerschaft weiter gestärkt hätten.

Eva Langerbeck, Geschäftsführerin der Deutschen Handelskammer in Taipeh, erklärte, durch den Austausch im deutschen Pavillon wolle man die Zusammenarbeit bei Halbleitern und Künstlicher Intelligenz vertiefen.

Erste konkrete Erfolge zeichnen sich bereits ab: Der TSMC-Zulieferer Topco Scientific Co. plant eine Ansiedlung in Sachsen. Geschäftsführer Charles Lee kündigte an, das Unternehmen werde Mitte 2026 seine erste europäische Niederlassung in Dresden eröffnen, um ESMC und andere Kunden zu unterstützen. Deutschland habe während des Evaluierungsprozesses starke Unterstützung geboten, sagte er der dpa.