Am Wochenende ist „Tag des offenen Denkmals“. Und in Berlin-Spandau stehen wieder richtig gute Termine an. Hier drei Tipps, ausgewählt vom Spandau-Newsletter des Tagesspiegels (gibt’s unter tagesspiegel.de/bezirke).

Bezirke-Newsletter: Spandau

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1 Das große Kulturfest im Gutspark Neukladow

Der Gutspark Neukladow mit bestem Wannsee-Panorama wird in den kommenden Jahren modernisiert und umgebaut. Es entsteht eine Galerie im Gutshaus, die bisher in der Zitadelle zu finden war. „Die Gemälde- und Möbelsammlung aus der Gründerzeit soll im Hauptgeschoss zu sehen sein“, hat Spandaus Kulturstadträtin Carola Brückner, SPD, mal im Tagesspiegel erzählt.

Galerie, Gemälde und Abrissbagger Hier sind die neuen Pläne für den Gutspark Neukladow

Die Gastro zieht dann aus dem Hauptgeschoss runter in den Keller. Ein Rosengarten, ein neuer Havelradweg, eine neue Rampe zum Ufer sind künftig geplant. Und auch die berühmte Rundbank, die auf Gemälden zu sehen ist und so verlottert ist, erhält einen frischen Anstrich.

Für den kleinen Smalltalk: Im Gutshaus, in dem sich heute noch das Café befindet, hat einst die Mutter von Reichskanzler Otto von Bismarck gelebt. Restaurant-Pläne und der Wiederaufbau der Scheune hatten sich 2024 zerschlagen. Ein drittes Gebäude – die Ruine des einstigen Awo-Klubhauseswird abgerissen.

Im Haupthaus rechts entsteht ein Kulturort. Die Gastro und WC befinden sich künftig im Untergeschoss. Das Haus links wird ebenfalls saniert und soll als Kunststandort dienen („kommunale Galerie“).

© André Görke

Das alte Awo-Casino im Gutspark steht als drittes Gebäude ebenfalls auf dem Plateau und wird als illegaler Techno-Partyort genutzt. Der Abriss naht.

© André Görke TSP

Das alles wird am Sonnabend und Sonntag, 13. und 14. September, beim großen Kulturfest im Gutspark erzählt, u.a. mit Berlins Staatssekretär Stephan Machulik, Spandaus Kulturstadträtin Carola Brückner, beide SPD, sowie Spandaus Kulturamtsleiter Ralf Hartmann. Sonnabend und Sonntag, dazu Konzerte, Musik, Ausstellungen, Live-Malerei. Details zu den Uhrzeiten: denkmaltag.berlin.de

2 Die mächtige Kirche im Altbaukiez

Die Kirche St. Wilhelm ist ein faszinierender Beton-Glas-Bau inmitten der Altbauten von Berlin-Wilhelmstadt – und ein echter Tipp für Freunde interessanter Architektur und Fotografie: Im Oktober wird die katholische Kirche 60 Jahre alt.

An diesem Sonntag, 14. September, finden um 11.30 und 14.30 Uhr Kirchenführungen statt. Wo? Weißenburger Straße. Mehr Infos: denkmaltag.berlin.de

Viel Beton und Glas im Altbaukiez: Die Kirche St. Wilhelm in der Weißenburger Straße.

© André Görke

Die erste Notiz im Tagesspiegel: hier der Originalausschnitt von der Grundsteinlegung.

© André Görke

Dazu noch schnell eine kleine Entdeckung im Tagesspiegel-Archiv. Am 8. Dezember 1963 stand’s im Berlin-Teil: „Heute um 15.30 Uhr findet in Spandau, Weißenburger Straße 9-11, die Grundsteinlegung für die neue katholische St. Wilhelm-Kirche statt. Der Bau, der nach Entwürfen des Architekten Dipl.-Ing. Dr. Ulrich Craemer (Trier) entsteht, soll eine Kirche mit 350 Sitzplätzen sowie ein Gemeindezentrum mit Pfarrsaal, Büros, Jugendräumen, Bücherei und Wohnungen für die Geistlichen umfassen. Die St.-Wilhelm-Gemeinde in der Spandauer Wilhelmstadt, die 4600 Seelen zählt, ist seit 1952 selbständig. Ihre bisherige kleine Notkirche reichte nicht mehr aus und musste jetzt dem Neubau weichen.“

Ein großes Kirchweihfest ist am 26. Oktober 2025 geplant, dann mit Festgottesdienst in St. Wilhelm.

3 Das faszinierende Fort Hahneberg Das Fort Hahneberg befindet sich nahe der Heerstraße in Berlin-Staaken, etwa zehn Minuten zu Fuß von der BVG-Haltestelle Hahneberg (M49, M37).

© Tsp

Das Fort Hahneberg öffnet noch einmal die Festung, bevor der kühle Winter naht: ein spannendes Bauwerk, eine wilde Natur, viele versteckte Orte und ganz viel Geschichte am Berliner Stadtrand. Das Fort wird seit über 30 Jahren von den Ehrenamtlichen um Michael Richter (ASG Fort Hahneberg, über 50 Leute) liebevoll gepflegt. Sonnabend und Sonntag, ab 13.30 Uhr. Alle Infos: denkmaltag.berlin.de

Warum es im Winter nicht geöffnet ist? Das Fort Hahneberg dient vielen Fledermäusen als Winterschlafquartier. „Von November bis April sind wir daher auch nur eingeschränkt im Fort“, hatte Richter mal dem Tagesspiegel erzählt.

Tipp für Familien im Fort Hahneberg: Unbedingt den Balkon über der Schlucht suchen und in die Spandauer Wildnis lauschen.

© André Görke

Dabei nannte er auch einen schönen Ausflugstipp für Familien, die das Fort Hahneberg einmal erkunden möchten: „Die Aussichtsplattform!“, so Richter zum Tagesspiegel. „Sie ragt in fast acht Meter Höhe über den rechten Graben und die Mauerreste der dortigen Grabenwehr.“ Dafür muss man das Fort ein Stückchen umrunden. Führungen bis 30. Oktober, 10 Euro. Mit den „Halloween“-Führungen in der Dunkelheit endet dann die Saison.

Noch viel mehr Spandau-Tipps

Von der Kirche in Siemensstadt bis zum Bauernhaus in Kladow: alle Termine, alle Einladungen für Berlin-Spandau unter denkmaltag.berlin.de

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