Hax’n-Comeback
Kultbetrieb ist zurück auf dem Nürnberger Volksfest
10.09.2025 – 14:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Julian Stahlmann vor dem Stand von „Hax’n Liebermann“: Die Familie des 33-Jährigen war schon in den 1950er-Jahren auf dem Volksfest vertreten. (Quelle: Daniel Salg)
So überraschend sie verschwunden waren, so überraschend sind sie wieder da: Eine Schaustellerfamilie kehrt zurück aufs Volksfest. Aber erst einmal nur auf Probe.
Seit 1958 hat der Betrieb zum Nürnberger Volksfest gehört. Viele sind über Jahrzehnte extra wegen der Hax’n, der Hähnchen oder des Kaiserschmarrns von „Hax’n Liebermann“ auf den Volksfestplatz gekommen. 2023 war das Zelt auf einmal Geschichte. Zwar hatte es die Schaustellerfamilie Stahlmann, die hinter „Hax’n Liebermann“ steckt, danach mit einem kleineren Stand versucht. Der hieß aber, wie die Familie, Stahlmann und nicht mehr „Hax’n Liebermann“. Dann war komplett Schluss – bis jetzt. Beim Herbstvolksfest sind die Stahlmanns wieder dabei und das auch wieder mit der Marke „Hax’n Liebermann“.
Annette Stahlmann, die den Betrieb mit ihrem Sohn Julian leitet, erklärt die Rückkehr zum Nürnberger Volksfest so: „Gefühlt haben 10.000 Menschen nach uns gefragt.“ Sie müssten aber natürlich auch Geld verdienen. Bewusst haben sich die Stahlmanns dazu entschieden, wieder als „Hax’n Liebermann“ aufzutreten. „Der Name ist einfach eine Institution“, sagt Annettes Mann Friedrich Stahlmann.
Den Rückzug begründete die Schaustellerfamilie 2023 mit Personalsorgen. Es seien schlicht nicht mehr genug gute Kellnerinnen und Kellner zu finden gewesen, um das Zelt in bisheriger Form weiterbetreiben zu können, sagen die Schausteller. Zudem plagten Friedrich Stahlmann gesundheitliche Sorgen.
Auch die Inflation machte der Familie zu schaffen. Die Personalkosten seien ebenso wie die Preise im Einkauf gestiegen. Sie selbst hätten ihre Preise aber nur beschränkt erhöhen können, da ihnen sonst die Kunden weggeblieben wären, erklärt Friedrich Stahlmann.
Alles Probleme, mit denen die Familie auch heute noch zu kämpfen hat. Mittlerweile kostet bei ihnen etwa das halbe Hähnchen mit Semmel 13,50 Euro. „Da überlegen sich die Leute, ob sie sich das kaufen wollen“, sagt Julian Stahlmann. Noch deutlicher wird seine Mutter. „Die Politik hat uns im Stich gelassen“, findet sie. Die Mehrwertsteuer für die Gastronomie hätte angesichts der steigenden Preise nach der Corona-Pandemie nicht wieder von 7 auf 19 Prozent angehoben werden dürfen, meint Annette Stahlmann.
