Der Berliner Senat wird am Donnerstag nicht bekannt geben können, wer künftig die Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen der S-Bahn betreiben wird. Ein unterlegener Bieter habe einen Nachprüfungsantrag gestellt, hieß es am Mittwoch vom Senat.

Dabei dürfte es sich um den Mitbewerber Alstom handeln, der ein Bahn-Werk nahe Hennigsdorf (Oberhavel) betreibt. Anfang August war bekannt geworden, dass ein Konsortium aus Deutscher Bahn, dem Bahn-Hersteller Stadler und dem Elektro-Konzern Siemens die Ausschreibung gewonnen hat.

Die Deutsche Bahn hatte sich gemeinsam mit den Firmen Siemens und Stadler Rail um die Beschaffung und Wartung von mindestens 1.400 S-Bahn-Wagen sowie um den Betrieb auf den ausgeschriebenen Strecken beworben.

Auch der französische Bahntechnik-Konzern Alstom hatte ein Angebot für Beschaffung und Wartung von Zügen abgegeben. Ende August erhielt Alstom dann eine Absage. Alstom hatte bis zum Freitag, 11. September Zeit, dagegen Beschwerde vor der Vergabekammer des Landes Berlin einzulegen.

In dem sich seit neun Jahren hinziehenden Verfahren war Alstom 2024 bereits gegen die Vergabebedingungen vor das Kammergericht gezogen. Zwar unterlag der Konzern dabei, das Gericht hatte aber in mehreren Punkten Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vergabeverfahrens geäußert.

Sollte es erneut zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen, könnten bis zur endgültigen Zuschlagserteilung noch Jahre vergehen. Die ersten neuen Züge werden voraussichtlich erst in den 2030er Jahren rollen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.09.2025, 16:22 Uhr