Bis heute diskutieren Fans des jeweiligen Franchise, ob Star Wars oder Star Trek besser ist. Die Autorin einer hervorragenden Trekkie-Episode nennt zumindest einen Grund, den sie in den Filmen von George Lucas besser gelöst findet.

Es ist eine alte Diskussion: Ist Star Wars oder Star Trek besser? Dabei bietet sich der Vergleich, abgesehen vom ähnlichen Namen, eigentlich nicht sofort an. Auch wenn die beiden Reihen auf den ersten Blick verwandt sind, gibt es dennoch große Unterschiede.

Das beginnt schon beim Genre. Während Star Trek klar Science-Fiction ist, wird Star Wars meist eher der Science-Fantasy zugeordnet. In der Geschichte von George Lucas gibt es mehr fantastische Elemente wie etwa die Macht. Auch die Themen, die verhandelt werden, sind andere. Star Trek beschäftigt sich häufig mit philosophischen Fragen und ist deutlich ruhiger, während Star Wars mit großen Action-Sequenzen punktet.

Ein weiterer Punkt ist einer bekannten Star-Trek-Autorin aufgefallen. Melinda M. Snodgrass schrieb neben einigen Roman zu Star Trek auch an der Serie The Next Generation mit. Im Zuge dieser Arbeit verfasste sie das Drehbuch zu einer heute legendären Folge: „Wem gehört Data“. Bestärkt wurde sie dabei von George R.R. Martin.

Snodgrass erklärte kürzlich in einem Interview mit Fandomwire, was Star Wars besser macht als Star Trek.

Star Trek: The Next Generation – Trailer zu Staffel 5

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Wo bleibt der Spaß?

Was sagt Snodgrass? Die Autorin betont im Interview, wie sehr sie das Genre Science-Fiction und den Optimismus von Star Trek liebt. Allerdings sagt sie auch:

Ich wünschte, Star Trek wäre ein bisschen unterhaltsamer. Das ist einer der Gründe, warum ich auch Star Wars liebe. Da gibt es einen Han Solo, der ein Schurke ist, und das ist viel schwieriger zu erreichen, wenn sich alles um die Sternenflotte dreht und alle Menschen perfekt sind und keine Fehler haben.

Melinda Snodgrass

Wie ist das gemeint? Snodgrass wünscht sich mehr ambivalente Figuren in Star Trek und nennt mit Han Solo das perfekte Beispiel. Er ist eben kein perfekter Mensch mit einwandfreier Moral. Im Gegenteil: Solo nutzt oftmals Tricks und hintergeht seine Verbündeten, um an seine Ziele zu gelangen. Seine Methoden sind nicht ehrenhaft.

Im Gegensatz dazu hat der Schöpfer von Star Trek, Gene Roddenberry, eine klare Regel für die Figuren seiner Welt aufgestellt. Es dürfe keine zwischenmenschlichen Konflikte innerhalb der Crew geben. Die Menschen sind perfekt und haben keine Fehler. Das ist für eine Autorin wie Melinda Snodgrass ein Problem:

[Also] gab es keinen Raum für Wachstum und Veränderung bei den Charakteren. Aber Data sich verändern, wachsen und lernen, was ihn für mich zum interessantesten Charakter machte, über den ich schreiben konnte.

Melinda Snodgrass

Der Roboter in der Crew der Enterprise erlaubte der Autorin, größere Experimente zu starten und philosophische Fragen nach dem Mensch-Sein zu stellen. Insgesamt ist der Ton der Erzählung in Star Trek aber deutlich ernster, und daher ist es nachvollziehbar, dass sich Snodgrass etwas mehr Leichtigkeit wünscht. MeinMMO-Redakteur Niko Hernes hat die Data-Folge der Autorin besonders begeistert: Ich dachte immer, Star Trek sei das billige Star Wars, doch eine bestimmte Folge hat mich vom Gegenteil überzeugt