Fragen & Antworten

Standdatum: 10. September 2025.

Autorinnen und Autoren:
Kristian Klooß

Bild: dpa | Rolf Vennenbernd

An diesem Donnerstag um 11 Uhr heulen auch in Bremen und Bremerhaven wieder Sirenen auf. Neben den üblichen SMS- und Radiomeldungen gibt es auch Neuerungen. Ein Überblick.

Der bundesweite Warntag findet inzwischen zum fünften Mal statt. Die wichtigsten Fragen – und welche Sirenentöne Sie kennen sollten – beantworten wir hier.

Warum gibt es den Warntag?

Der Bundesweite Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen, der einmal jährlich am zweiten Donnerstag im September durchgeführt wird. Dabei wird geprüft, ob Technik und Abläufe im Notfall und unter Volllast funktionieren. Im Mittelpunkt steht die Mitwirkung der Bevölkerung: Es soll geprüft werden, ob die Menschen die Warnhinweise erhalten, kennen, richtig deuten und angemessen reagieren.

Die Übung solle die Bevölkerung dafür sensibilisieren, Warnungen vor Gefahrenlagen ernst zu nehmen und im Notfall eigenverantwortlich zu handeln, sagt Bremens Innensenator Ulrich Mäurer.

Ob Unwetter, Großbrände, Stromausfälle oder Hochwasser – wer rechtzeitig informiert ist, kann sich besser schützen.

Ulrich Mäurer, Bremer Innensenator

Welche Warnmethoden werden erprobt?

Am bundesweiten Warntag wird in Bremen und Bremerhaven ein abgestuftes Warnsystem getestet. Eine Probewarnung kommt um 11 Uhr, eine Entwarnung folgt um 11:45 Uhr.
In Bremen und Bremerhaven kommen dabei folgende Kanäle zum Einsatz:

Auf einem Smartphone wird eine Probewarnung am Warntag angezeigt.

An moderne Smartphones werden an diesem Donnerstag um 11 Uhr automatische Warnmeldung versendet. (Archivbild)

Bild: dpa | Bernd Weißbrod

  • Cell Broadcast: Alle Handys, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind, bekommen automatisch eine Warn-SMS mit einem lauten Signalton. Dafür braucht es keine App..
  • Warn-Apps: Meldungen laufen zeitgleich über Apps wie Nina oder Katwarn ein..
  • Medien: Rundfunk, Fernsehen und Onlineportale verbreiten die Testwarnung. Auch Radio Bremen kündigt den Warntag im Programm an. Außerdem informieren die Feuerwehren in Bremen und Bremerhaven über ihre Social-Media-Kanäle..
  • Digitale Anzeigetafeln: An Bahnhöfen oder Bushaltestellen werden auch digitale Warntafeln einbezogen. In Bremerhaven zum Beispiel in der Bürgermeister-Smidt-Straße sowie auf Fahrgastanzeigen in den Bussen von BremerhavenBus. In Bremen ist die BSAG zwar beteiligt – die Haltestellenanzeigen werden allerdings nicht bespielt..
  • Sirenen: Ihr Signalton ist ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton. Das Entwarnungssignal ist ein einminütiger Dauerton. In Bremen stehen derzeit 43 fest installierte Sirenen zur Verfügung. Ergänzt werden sie durch sechs mobile Sirenen, die im Ernstfall flexibel in Bereiche ohne stationäre Sirenen verlegt und eingesetzt werden. In Bremerhaven werden 16 stationäre und zwei mobile Sirenen eingeschaltet..

Die wichtigsten Sirenentöne auf einen Blick

Warnton Gefahrenschutz Warntag

Warnung & Katastrophenalarm
Entwarnung
früherer Feueralarm
Probealarm
einminütiger auf- und abschwellender Ton
Schutzbereich aufsuchen, Radio einschalten und auf Durchsagen achten
Schutzmaßnahmen sind nicht mehr erforderlich
Alarmierung der freiwilligen Feuerwehrkräfte(in Bremen und Bremerhaven mittlerweile abgeschafft!)
Funktionstest der Sirenenan jedem 1. Samstag um 12 Uhr in Bremenan jedem 3. Samstag um 12 Uhr in Bremerhaven
einminütiger Dauerton
3 x 15 Sekunden
15 Sekunden

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Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr auch besondere Warnmethoden in beiden Städten.

  • Kirchtürme in Bremerhaven: In Bremerhaven wird es beispielsweise ein Notläuten verschiedener Kirchturmglocken geben.
  • Drohne in Bremen: Erstmals beim Warntag erprobt die Stadt eine Drohne des Katastrophenschutzes. Der Plan: Aus der Luft sollen so betroffene Bereiche großflächig erfasst, Lagebilder in Echtzeit gewonnen und Einsatzkräfte gezielt koordiniert werden. Darüber hinaus könne die Drohne auch genutzt werden, um Warnungen unmittelbar an die Bevölkerung zu übermitteln, etwa durch Lautsprecherdurchsagen oder Warnsignale in betroffenen Gebieten, teilt das Innenressort mit.

Wie sollten Sie sich am Warntag verhalten?

Wenn pünktlich um 11 Uhr an diesem Donnerstag auf allen Kanälen gewarnt wird, sollten alle Bürgerinnen und Bürger Ruhe bewahren. Denn es handelt sich nur um einen Test. Es besteht keine Gefahr.

Bremerinnen und Bremer sollten darüber auch Angehörige oder Bekannte informieren, damit niemand beunruhigt ist, rät das Bremer Innenressort.

Wie können Fehler und Pannen gemeldet werden?

Bürgerinnen und Bürger im Land Bremen und dem gesamten Bundesgebiet können sich melden, sollte etwas nicht so geklappt haben wie vorgesehen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat dafür auf der Website www.warntag-umfrage.de eine Online-Umfrage eingerichtet. Sie ist ab dem geplanten Alarmzeitpunkt am 11. September um 11 Uhr und dann bis zum 18. September freigeschaltet.

Diejenigen, bei denen keine Warnmeldung auf dem Handy erschienen ist, sollten auch prüfen und sicherstellen, dass ihr Gerät Cell-Broadcast-Warnungen empfangen kann. Das geht nur, wenn das Gerät nicht auf „Flugmodus“ gestellt ist und mindestens Android (Google) ab Version 11 oder iOS (Apple) ab Version 16.1 installiert ist.

Die Behörden weisen darauf hin, dass Rückmeldungen zum Warntag-Test nicht über die üblichen Notruf-Nummern (110 und 112) gegeben werden sollen.

Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 11. September 2025, 19:30 Uhr