AUDIO: Bürgerschaft diskutiert über Zivilschutz in Hamburg (1 Min)
Stand: 10.09.2025 18:52 Uhr
Tut Hamburg angesichts einer möglichen Bedrohung durch Russland genug für den Schutz der Zivilbevölkerung in der Stadt? Darüber hat die Hamburgische Bürgerschaft am Mittwoch debattiert.
Anlass war ein Antrag der CDU, bei öffentlichen Bauten und speziell beim Neubau des AK Altona in Zukunft gleich Bunker mitzuplanen.
Drohnen in Polen – „Hamburg muss vorbereitet sein“
Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werde in Deutschland über die „Zeitenwende“ gesprochen, sagte CDU-Politikerin Anke Frieling. Aber meist gehe es dabei nur um Ausgaben für militärische Verteidigung. „Über den Schutz der eigenen Bevölkerung, speziell hier in Hamburg aber auch generell, sprechen wir fast gar nicht – nach dem Motto: ‚So schlimm wird es schon nicht kommen.'“ Die russischen Drohnen in Polen zeigen laut Frieling aber, dass auch Hamburg vorbereitet sein muss.
SPD: „Nicht in blinden Aktionismus verfallen“
Ja, die Lage sei eine andere als noch vor Kurzem, sagte Sören Schumacher (SPD). Aber: „Wir sollten nicht in blinden Aktionismus verfallen und auch nicht Ängste schüren und so tun, als ob nichts passiert.“
Der Bund wolle zum Beispiel bis Jahresende ein Konzept für die gesamte Republik vorlegen, das dann auch in Hamburg umgesetzt werde, sagte Sina Imhoff von den Grünen.
AfD fordert Schutzräume, Linke will keinen Bunker
Die AfD kritisierte, dass nicht schon längst mit dem flächendeckenden Bau von Schutzräumen begonnen wurde. Die Linke dagegen lehnt etwa einen Bunker unter dem künftigen Neubau des AK Altona ab und will lieber flächendeckend in das Gesundheitswesen investieren.
Der CDU-Antrag zu Schutzanlagen bei öffentlichen Neubauten bekam am Ende in der Bürgerschaft nicht genügend Unterstützung – weil unter anderem SPD und Grüne dagegen stimmten.
Kampfjets haben über Polen mehrere mutmaßlich aus Russland stammende Drohnen abgeschossen. Was ist über den Vorfall bekannt und was bedeutet er für die NATO? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Mehrfach waren in der Vergangenheit bereits Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen – nun schoss die Luftwaffe erstmals russische Flugobjekte ab. Regierungschef Tusk sprach von einer Provokation, auch die EU ist alarmiert.
Auch wenn es wohl kein Angriff war: Mit dem Raketeneinschlag ist der Krieg für Polen noch einmal näher gerückt. Teile der Armee werden in Bereitschaft versetzt. Aber die Regierung signalisierte: alles im Griff. Von M. Adam.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 11.09.2025 | 06:00 Uhr