Das Nokia Mission-Safe wird als Soldaten-Handy beworben und baugleich von HMD als Secure Ivalo XE angeboten.

HMD und Nokia haben sich eigentlich getrennt: Die Nutzungsrechte für die Marke sind ausgelaufen. Das war das endgültige Aus für Nokia-Smartphones – bis heute.

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Nokia hat mit dem Mission-Safe ein neues Handy vorgestellt. Dasselbe Smartphone gibt es auch von HMD als Ivalo XE. Die beiden Unternehmen dürften also wieder miteinander kooperieren. Das Smartphone wird aber nicht in Asien hergestellt, wie es bisher bei HMD-Handys mit Nokia-Logo der Fall war, sondern in Europa.

HMD Ivalo XE

Made in Europe = zusammengebaut in Europa

Das Smartphone wird als besonders robust und sicher beworben. Es soll für militärische Einsätze und Personen geeignet sein, die eine hohe Anforderungen an Sicherheit haben. HMD bewirbt das Ivalo XE direkt als Soldaten-Smartphone – mit einer schlechten Photoshop-Montage auf der Basis eines Stock-Fotos.

links: © HMD

rechts: © Vecteezy/Irina Esau/Vorschaubild

Links das Bild von HMD, rechts das Stock-Original

Laut Nokia ist das Mission-Safe „designed and manufactured in Europe” – designt und zusammengebaut in Europa. Bei HMD ist es „Europe Made – Designed, engineered and made in Europe“.

HMD verrät noch dazu: „The majority of critical components are sourced from the European Union and the United States”. Der Knackpunkt ist hier das Wort „sourced”, das man sinngemäß mit „bezogen” oder „stammen aus” übersetzen kann.

Dementsprechend kommt also nur die Mehrheit der kritischen Komponenten aus Europa und den USA, oder es werden diese Komponenten lediglich aus Europa und den USA bezogen – was heißen könnte, dass sie trotzdem in China, Taiwan oder Indien hergestellt werden. Da ein Dragonwing-Prozessor von Qualcomm genutzt wird, dürfte „bezogen“ gemeint sein. Denn Qualcomm betreibt keine großen Chip-Fabriken in den USA oder Europa, sondern lässt in Asien fertigen.

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Ausstattung

Die Smartphones haben ein 6,32-Zoll-Display und eine Haupt- und Weitwinkelkamera mit jeweils 50 Megapixel. Der Akku ist 4.500 mAh groß. An der Rückseite gibt es eine Pin-Schnittstelle, um „Tactical Outfits“ anzubringen. Dadurch soll die Integration mit Sensoren und Funkgeräten einfach möglich sein. Bei Bedarf kann auch ein passendes Akkupack angesteckt werden.

HMD Ivalo XE

An den Gehäuseseiten gibt es eine belegbare Push-to-Talk- und SOS-Taste. Außerdem gibt es eine Taste, um hardwareseitig alle Funkverbindungen auszuschalten, um im Einsatz nicht dadurch aufgespürt zu werden. Als Betriebssystem dient eine „verstärkte“ Variante von Android.

Verstärkt soll das Smartphone auch außen sein. Es soll Stürze aus bis zu einer Höhe von 1,8 Meter aushalten. Staub- und wassergeschützt ist es nach den Standards IP68 und IP69K. Der Funktionsbereich des Handys liegt bei -20 bis +55 Grad Celsius.

Den Preis nennt weder Nokia noch HMD. Auf der Nokia-Website zum Mission-Safe ist lediglich zu lesen: „Es unterstützt multimedia- und datenintensive militärische Anwendungen, zu den Kosten eines kommerziellen Smartphones.“