Jetzt ist der Schlussstrich auch ganz offiziell gezogen…
Preußen-Vertrag aufgelöst. Hildmann frei für neue Aufgabe.
Exakt vier Monate und 13 Tage nach seiner vorzeitigen Entlassung beim Fußball-Zweitligisten am 27. April dieses Jahres hat sich das „Thema Münster“ für Ex-Coach Sascha Hildmann (53) nun endgültig erledigt. Mit der Auflösung seines ursprünglich bis zum 30. Juni 2026 laufenden Vertrages in beiderseitigem Einvernehmen. Gleiches gilt für seinen „Co“ Louis Cordes (32) sowie dessen Bruder und Analyst Janis Cordes (30).
Preußens Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (37): „Wir haben uns in sehr guten Gesprächen mit unserem langjährigen Cheftrainer und seinem Team über die Bedingungen geeinigt. Es gilt das, was wir bereits direkt bei der Trennung gesagt haben – Sascha und sein Trainerteam sind Teil eines der erfolgreichsten Kapitel unserer Vereinsgeschichte. Mit seiner emotionalen Art hat er die Menschen begeistert. Er wird in Münster und insbesondere an der Hammer Straße immer herzlich willkommen sein. Wir wünschen Sascha, Louis und Janis alles Gute auf ihren weiteren Wegen.“
Auch die Verträge von Sascha Hildmanns (r.) Co-Trainer Louis Cordes (l.) sowie von Analyst Janis Cordes wurden jetzt vorzeitig aufgelöst
Foto: Bernd Thissen/dpa
Mit einer Amtszeit von fünf Jahren und 121 Tagen war Hildmann, der am 27. Dezember 2019 als Nachfolger von „Glücklos-Coach“ Sven Hübscher (46) und Interimslösung Arne Barez (47) unterschrieben hatte, zum Rekord-Trainer der „Adlerträger“ aufgestiegen. Mit dem anschließenden Durchmarsch von der Regionalliga bis ins deutsche Fußball-Unterhaus hatte er später den „schlafenden Riesen“ aus seinem 33-jährigen Dornröschenschlaf – die „Schwarz-Weiß-Grünen“ waren zuvor letztmals 1991 zweitklassig – wachgeküsst. Und damit ein kleines Fußball-Märchen geschrieben.
Eine Ära, die er ebenfalls nie vergessen wird. Der gebürtige Pfälzer: „Wir haben eine gute Lösung für das Ende meines Vertrages gefunden. Jetzt bin ich frei für neue Aufgaben. Mein Akku ist wieder voll! Preußen Münster wird in meiner Karriere immer ein besonderer Verein bleiben. Ich bin stolz auf die gemeinsame Zeit und den erfolgreichen Weg, den wir zusammen gehen konnten. Der Club, sein Umfeld und seine Fans haben die Stadt Münster zu meinem zweiten Zuhause werden lassen.“
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Quelle: REUTERS/AP/@sudakov_1109.09.2025
Hildmann stand in 219 Pflichtspielen für Preußen an der Seitenlinie, schaffte dabei einen Schnitt von 1,85 Punkten. Doch in diesem Frühjahr kam es schließlich zum Zerwürfnis mit der Mannschaft, hatten sich beide Seiten ganz offensichtlich auseinandergelebt. Als der direkte Wiederabstieg in die 3. Liga drohte, drängte die Truppe in höchster Not auf seine Ablösung. In Spiel eins nach Hildmanns Beurlaubung drehte sie dann mit einem furiosen 5:0 beim 1. FC Magdeburg wie befreit auf und legte damit – drei Spieltage vor Saisonschluss – doch noch den Grundstein zur umjubelten Last-Minute-Rettung.
Hildmann, der sich in den vergangenen Wochen und Monaten ausgiebig seiner Familie in Kaiserslautern sowie seinem Angel-Hobby widmen konnte und angeblich eine Preußen-Abfindung von etwa 200.000 Euro kassiert haben dürfte, ist also ab sofort wieder auf dem Trainermarkt verfügbar. Bereit für die nächste Aufgabe. Zwischenzeitlich wurde er zwar schon mit Drittliga-Neuling Aachen, für den er früher selbst als Verteidiger (von 200 bis 2002) aktiv gewesen war, in Verbindung gebracht. Doch die Alemannia entschied sich letztlich für Benedetto Muzzicato (46).
In Spiel eins nach Hildmanns Beurlaubung legten die Preußen mit einem furiosen 5:0-Kantersieg in Magdeburg den Grundstein zur späten Rettung. Hier jubeln Daniel Kyerewaa, Marc Lorenz und Joshua Mees (v.l.)
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Voraussichtlich wird „Hilde“, so wie er von vielen Preußen-Anhängern genannt wurde, bis zum heißen Herbst oder zur Winterpause auf seinen neuen Job warten müssen. Wenn die ersten Vereine hinter ihren Erwartungen geblieben sind und mit frischen Kräften gegensteuern wollen.
Genau so hatte es 2019 ja auch mit den Preußen begonnen…