Die europäische Finanzaufsicht Esma warnt vor plötzlichen Rückschlägen an den Börsen. – Copyright: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Die europäische Finanzaufsicht Esma warnt vor plötzlichen Rückschlägen an den Börsen, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Auslöser könnten demnach unerwartete geopolitische Ereignisse sein, zitiert die Wirtschaftszeitung die Esma-Chefin Verena Ross. Besonders gefährdet seien Kleinanleger, die sich in einem Umfeld voller Informationsflut und Falschinformationen leicht zu Fehlentscheidungen verleiten ließen.
Laut Esma setzen viele Privatanleger zunehmend auf Tipps aus sozialen Netzwerken. Gleichzeitig wirken Online-Broker-Apps durch spielerische Gestaltung wie eine Art Börsenspiel. Diese sogenannte Gamification könne dazu führen, dass Kundinnen und Kunden riskantere Entscheidungen treffen. Die Behörde mahnt daher zur Vorsicht, auch wenn sie keine konkreten Marktprognosen abgibt.
Im ersten Halbjahr 2025 habe die Marktunsicherheit laut Esma zudem weiter zugenommen. Grund sei vor allem der eskalierende Handelsstreits. Auch die Risiken auf den Kryptomärkten seien gestiegen, befeuert durch politische Entwicklungen in den USA und neue Geschäftsmodelle. Anleger müssten sich laut Esma auf starke Korrekturen und mögliche Liquiditätsengpässe einstellen, so das „Handelsblatt“.
Auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin warnte demnach vor erneuten Rückschlägen. Nach US-Zollankündigungen im April waren die Märkte bereits deutlich eingebrochen. Nun sorgten die politischen Spannungen in Frankreich für neue Unruhe. Nach dem Vertrauensentzug gegen Premier François Bayrou sank der Kurs französischer Staatsanleihen deutlich, so die Wirtschaftszeitung. Experten würden eine Erholung abhängig davon sehen, wie schnell Paris eine neue Regierung bilde.
vn