Kinder aus Gaza holen laufen mit Kanistern voller Wasser über eine Straße.

Stand: 10.09.2025 19:54 Uhr

Mit einem offenen Brief erhöht Hannover den Druck auf den Bundeskanzler: Oberbürgermeister Onay und Regionspräsident Krach drängen darin auf die Aufnahme von Kindern aus Gaza und Israel in Hannover.

„Herr Bundeskanzler, machen Sie den Weg frei für humanitäre Hilfe aus Hannover!“, heißt es in dem Schreiben von Mittwoch. Jeder Tag, an dem erkrankten Kindern und Jugendlichen im Gazastreifen und in Israel die notwendige Hilfe nicht gewährt werden könne, „kostet Leben, das gerettet werden könnte“, betonen Belit Onay (Grüne) und Steffen Krach (SPD). Die Forderung zur Aufnahme und Behandlung besonders betroffener Kinder unterschrieben auch die Präsidentin der Medizinischen Hochschule Hannover, Denise Hilfiker-Kleiner, und der Vorstandsvorsitzende des Kinderkrankenhauses auf der Bult, Parwis Fotuhi.

 Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Niedersachsens, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne), Yazid Shammout, Vorsitzender der palästinensischen Gemeinde, und der Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung, Gerhard Wegner bei der Pressekonferenz zur Aufnahme hilfsbedürftiger palästinensischer und israelischer Kinder

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Die Pressekonferenz im Neuen Rathaus in Hannover in voller Länge.

Nach erstem Appell folgten weitere Städte

Erstmals zur Aufnahme der Kinder aufgerufen hatte Hannover bereits im Juli – gemeinsam mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden und der palästinensischen Gemeinde. Weitere Städte folgten. Inzwischen habe sich die humanitäre Lage insbesondere für Kinder im Gazastreifen weiter verschlechtert, schreiben die Unterzeichner aus Hannover – und betonen deshalb erneut ihr Anliegen.

Yazid Shammout von der palästinensischen Gemeinde Hannover mit Oberbürgermeister Belit Onay Grüne und Michael Fürst vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen.

Die Landesregierung begrüßt die Initiative, 20 Betreuungsplätze für Kinder sofort zur Verfügung zu stellen.

Kinder aus Gaza holen laufen mit Kanistern voller Wasser über eine Straße.

Beim Auswärtigen Amt kam die Idee nicht gut an. Zwei Oberbürgermeister sowie der jüdische Verbandschef halten dagegen.

Olaf Lies (SPD), Niedersachsens Ministerpräsident

Ministerpräsident Lies (SPD) sprach von einem starken Signal, Kinder aus dem Kriegsgebiet und Israel aufnehmen zu wollen.

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