Stand: 10.09.2025 22:12 Uhr

Deutschlands Basketballer wackelten gegen Luka Doncics Slowenen bedenklich und liefen lange einem Rückstand hinterher, retteten sich aber am Ende nervenstark ins Halbfinale.

Die deutschen Basketballer dürfen bei der EM-Endrunde in Riga weiter vom Europameister-Titel träumen. Das DBB-Team setzte sich in einem echten Zitterspiel mit 99:91 gegen Slowenien durch und trifft im Halbfinale am Freitag erneut auf Finnland. Die Finnen, die sich zuvor gegen Georgien durchsetzen konnten, hatte das deutsche Team schon bei der Vorrunde in Tampere deutlich besiegen können.

Luka Doncic war mit 39 Punkten Topscorer des Spiels, beim deutschen Team waren Franz Wagner (23 Punkte) und Dennis Schröder (20) erneut die besten Werfer.

Viel war im Vorfeld von Sloweniens Superstar Doncic die Rede, den bislang besten Scorer bei dieser EM. Das DBB-Team setzte mit Isaac Bonga den besten Verteidiger auf den slowenischen Zeremonienmeister an. Bonga beackerte Doncic von Beginn an, erlaubte ihm kaum gute Würfe.

DBB-Team in der Defensive anfällig

Doch insgesamt war die deutsche Defensive nicht zupackend genug, verlor zu viele Rebound-Duelle, vor allem am defensiven Brett. Es lief alles nach Plan für die Slowenen, die den Rhythmus diktierten und das Spiel verschleppen konnten. Immer wieder kamen die Slowenen an die Freiwurflinie und zu leichten Abschlüssen, das deutsche Team fand überhaupt nicht in sein starkes schnelles Offensivspiel, blieb auch aus der Distanz kalt und lag nach dem ersten Viertel mit 21:32 hinten.

Das DBB-Team hatte das unangenehme Spiel, das es unter allen Umständen vermeiden wollte. Doch im zweiten Viertel zeigten sie eine Reaktion, schafften endlich einmal ein paar Balleroberungen und bekamen auch mehr Zugriff beim Rebound. Sofort kam auch die Offensive besser ins Rollen: Daniel Theis schloss zweimal kompromisslos ab, Franz Wagner legte mit einem spektakulären Spin-Move plus krachendem Dunk nach.

Doncic früh mit vier Fouls – aber DBB-Team lange blockiert

Maodo Lo hängte Doncic das dritte Foul an, doch Sloweniens Star kam weiter viel zu oft durch, stand zur Pause bei 22 Punkten – das deutsche Team lag weiter hinten, 45:51.

Sloweniens Anführer kassierte zu Beginn des dritten Viertels nach einer ungestümen Offensivaktion sogar das vierte Foul und musste sich in der Defensive zurückhalten. Doch das DBB-Team wirkte weiter gehemmt, und blieb anfällig: die Slowenen punkteten immer wieder nach einfachen Drives in die Zone.

Tristan da Silva mit Buzzerbeater – DBB-Team endlich wach

Auch Kapitän Schröder fand keinen Weg, die Blockade im deutschen Spiel zu lösen, Franz Wagner rannte sich immer wieder fest. Die Slowenen führten weiter – es war Tristan da Silva, der das Team zum ENde des dritten Viertels noch einmal wachrüttelte: Der Mann aus Orlando versenkte mit der Sirene einen Wurf in Steph-Curry-Manier aus der eigenen Hälfte – das DBB-Team hatte den Rückstand vor dem letzten Viertel auf vier verkürzt.

Das deutsche Team kämpfte, und endlich fielen auch die Dreier: Andreas Obst brachte den Weltmeister von „downtown“ erstmals wieder in Führung, Maodo Lo legte einen weiteren Dreier hinterher – und sorgte sechseinhalb Minuten vor dem Ende für eine Fünf-Punkte-Führung.

Enges Spiel bis zum Schluss – Maodo Lo mit acht Punkten

Doch es spielte ja auch noch Luka Doncic, Sloweniens Anführer brachte sein Team mit fünf Punkten wieder heran, auch mit Hilfe einiger sehr großzügiger Foul-Calls. Das Spiel blieb eng , Maodo Lo übernahm in der Schlussphase immer häufiger
für Schröder. Der Berliner erzielte 8 seiner 11 Punkte im Schlussviertel, kreierte Abschlüsse und behielt auch an der Freiwurflinie die Nerven.

Auch Bonga hatte noch Reserven, holte die nächsten Freiwürfe heraus – und erhöhte die Führung eine Minute vor dem Ende auf sieben Punkte. Diesmal hatten Doncic und Co. keine Antwort mehr – das DBB-Team zitterte sich ins Halbfinale.