Merz und Costa warnen vor russischen Drohnen

Bildbeschreibung: Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Ratspräsident Antonio Costa.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin am Mittwoch dem 10 September 2025 äußerten sich Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Ratspräsident Antonio Costa zu den jüngsten Entwicklungen in Europa, insbesondere zur Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen, sowie zu den übergeordneten Zielen der Europäischen Union.

Merz: Russischer Drohnenvorfall kein Zufall

Bundeskanzler Merz erklärte, er stimme mit der Einschätzung des polnischen Präsidenten Donald Tusk überein, dass die Verletzung des NATO-Luftraums durch russische Drohnen kein Versehen gewesen sei. Merz sprach von einer „neuen Qualität von Angriffen“ und bezeichnete den Vorfall als „ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa.“

Merz betonte, dass die NATO-Luftabwehr zwar funktionierte, aber nicht optimal. Dies werde in der NATO und der EU zu einer Debatte über die Luftverteidigung führen. Merz bekräftigte die Entschlossenheit Deutschlands, die Verteidigungsfähigkeit des europäischen Teils der NATO signifikant zu erhöhen.

Costa: Europas Widerstandsfähigkeit hängt von Ukraine ab

EU-Ratspräsident Costa dankte Merz für den herzlichen Empfang und betonte die Schlüsselrolle Deutschlands in der Europäischen Union. Er hob die jüngste Zusage Deutschlands hervor, ein 500-Millionen-Dollar-Paket für die Ukraine zu finanzieren. Costa sprach der polnischen Bevölkerung die volle Solidarität der EU aus und erklärte, dass Europas Widerstandsfähigkeit eng mit der der Ukraine verknüpft sei. Er bekräftigte das gemeinsame Ziel, einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen.

Beide Politiker waren sich einig, dass Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit die zentralen Prioritäten Europas sind. Costa betonte, dass es ohne eine robuste Wirtschaft schwierig sei, die gemeinsame Sicherheit zu verbessern. Er rief dazu auf, die Bemühungen zur Entbürokratisierung, zur Senkung der Energiepreise und zur Diversifizierung der Handelsbeziehungen fortzusetzen. Costa lobte die Fortschritte, die Deutschland bei der Stärkung seiner Verteidigungsfähigkeiten erzielt hat, und hob die Bedeutung der kommenden Tagungen des Europäischen Rates im Oktober hervor, um diese Arbeit zu beschleunigen.

Abschließend betonte Costa die Notwendigkeit eines langfristigen EU-Haushalts, der den ehrgeizigen Zielen gerecht wird und einen Geist kollektiver Verantwortung fördert.