Streit um Missbrauch-Ausstellung im Limburger Dom

Ein buntes Programm mit Konzerten, Gebeten, Gottesdiensten und Mitmach-Angeboten bietet ab heute das Kreuzfest des Bistums in Limburg. Eine Ausstellung zum Thema sexueller Missbrauch soll da offenbar nicht stören. Jedenfalls hat das Bistum beschlossen, die seit 6. September laufende Ausstellung im Dom zu beenden – und nicht bis zum Ende des Kreuzfests am Sonntag zu zeigen, wie es der Betroffenenbeirat gefordert hatte.

Aus dem Bistum seien Einwände gekommen, dass die Holzfiguren Sitzplätze blockierten und Besucher ungefragt mit dem Thema konfrontiert würden. Den Betroffenenbeirat verärgert die Entscheidung sehr: „Was ist eine Erinnerungskultur wert, in der die Angst, Irritationen auszulösen, so groß ist, dass man sich scheut, bittere Wahrheiten darzustellen?“, hieß es in einer Stellungnahme.

Die Installation „Mitten unter uns“ soll das Bewusstsein für die Häufigkeit und das Ausmaß sexualisierter Gewalt schärfen. Entwickelt wurde sie von der Fachstelle gegen Gewalt des Bistums Limburg und einem Mitglied des Betroffenenbeirats. 

Dom Limburg Luftaufnahme

Limburger Dom
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