Auf dem Papier war die Aufgabe eigentlich einfach. Drittligist MSV Duisburg zu Gast beim Landesligisten Union Nettetal, die Paarung hatte es vor einem halben Jahr bereits gegeben, damals allerdings im Halbfinale. Vor mehr als 11.000 Zuschauern im Duisburger Wedaustadion setzte sich der MSV souverän mit 7:0 gegen den damaligen Oberligisten durch. So ein leichtes Spiel sollte es bei der Neuauflage nicht werden.

„Es war klar, dass wir uns unter den ungewöhnlichen Bedingungen auf Kunstrasen schwer tun könnten. Nettetal hat es gut gemacht. Sie standen kompakt und haben viel mit langen Bällen gearbeitet“, erklärte Töpken nach Abpfiff. Zuvor hatte er mit zwei Toren das Weiterkommen der Zebras gesichert. Gut eine Stunde war weitestgehend ereignislos verstrichen, als Conor Noß mit Tempo in den Nettetaler Strafraum eindrang und dort gefoult wurde. „Für mich war es ein klarer Elfmeter. Conor geht super durch und wir dann gefoult. Er hat mir den Ball direkt zugeschmissen und ich habe verwandelt“, schilderte Töpken seine Sicht auf das Geschehen. Die Nettetaler Antwort folgte prompt und nur drei Minuten nach dem Duisburger Führungstreffer war die Partie wieder ausgeglichen. Erst in der Verlängerung fiel die Entscheidung. Erneut traf Töpken, doch der sollte da eigentlich schon gar nicht mehr auf dem Platz stehen.

Dick bandagierter Knöchel

„Die letzten Minuten der regulären Spielzeit waren schon hart. Ich bin umgeknickt und habe dann immer wieder einen drauf bekommen. Zu Beginn der Verlängerung wurde ich getaped, was es ein wenig besser gemacht hat. Jetzt müssen wir mal schauen, was es ist“, sagte Töpken zu seiner Verletzung. Er biss die Zähne zusammen und hielt bis zum Schlusspfiff durch, lief aber eher unrund. Auf die Frage, ob man sich wegen des Fußes Sorgen machen müsse, antwortete Töpken: „Das kann ich momentan nicht sagen.“ Untersuchungen am Donnerstag dürften weitere Erkenntnisse bringen.

Sein Trainer, Dietmar Hirsch, hatte eigentlich ganz andere Pläne. „Wir wollten Thilo eigentlich schon rausnehmen, hätten dann entsprechend umgestellt und mit zehn Mann weitergespielt, denn die Gesundheit eines Spielers steht an erster Stelle. Er wollte durchbeißen und dann macht ausgerechnet er das entscheidende Tor. Ich hoffe nur, dass die Verletzung nicht so schlimm ist“, betonte der 53-Jährige. Viel Zeit zur Regeneration haben seine Jungs nicht. Schon am Samstag geht es im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden um die nächsten Punkte in der 3. Liga. Ob Töpken dann mitmischen kann, scheint aktuell zumindest fraglich. Der Torjäger weiß aber, wie die Zähler an der Wedau bleiben sollen: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wiesbaden ist auch ein harter Gegner, aber wir versuchen mit den Fans zusammen alles rauszuhauen und den nächsten Sieg zu holen.“