„Machen Sie den Weg frei!“
Hannover will Kinder aus Gaza behandeln – Appell an Kanzler
11.09.2025 – 14:30 UhrLesedauer: 1 Min.
Palästinensische Frauen warten mit ihren kranken Kindern auf medizinische Versorgung in der Stadt Gaza (Archivbild): Die Stadt Hannover will helfen. (Quelle: Jehad Alshrafi/AP/dpa-bilder)
Oberbürgermeister und Regionspräsident appellieren an den Bundeskanzler. Medizinische Einrichtungen der Stadt stehen für die Behandlung bereit.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach (SPD) haben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einem Brief aufgefordert, Kinder aus dem Gazastreifen und Israel zur medizinischen Behandlung aufzunehmen. In dem offenen Schreiben an den Kanzler, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: „Herr Bundeskanzler, machen Sie den Weg frei für humanitäre Hilfe aus Hannover!“
Auch die Präsidentin der Medizinischen Hochschule Hannover, Denise Hilfiker-Kleiner, und der Vorstandsvorsitzende des Kinderkrankenhauses auf der Bult, Parwis Fotuhi, unterzeichneten den Appell. Die Stadt und Region verfügen nach Angaben der Unterzeichner über leistungsfähige pädiatrische Einrichtungen für die Versorgung erkrankter Kinder.
Bereits im Juli hatte Hannover gemeinsam mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden und der Palästinensischen Gemeinde einen ähnlichen Appell an die Bundesregierung gerichtet. Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) unterstützte die Initiative und bat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sowie Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) schriftlich um Unterstützung. Eine Antwort steht bislang aus.
Die Unterzeichner betonen, die humanitäre Lage für Kinder im Gazastreifen habe sich durch die Ausweitung der israelischen Offensive weiter verschlechtert. Sie warnen: Jeder Tag ohne notwendige Hilfe für erkrankte Kinder und Jugendliche im Gazastreifen und in Israel „kostet Leben, das gerettet werden könnte“.