Stand: 11.09.2025 18:26 Uhr

Im Juli 2026 ist Sport-Deutschland zu Gast in Hannover. Vom 23. bis 26. Juli tragen Tausende Athletinnen und Athleten die Deutschen Meisterschaften in 25 Sportarten aus.

Die Vorfreude auf das Mega-Sportevent ist groß und weckt Hoffnungen auf eine deutsche Olympia-Bewerbung. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sprach am Donnerstag vom „größten Event seit der Fußball-WM 2006“. Den Menschen solle „ein neues Sommermärchen“ bereitet werden. Geplant sind deutsche Meisterschaften in 25 Sportarten, dabei sollen mehr als 100 Titel vergeben werden. Darunter unter anderem Ruder-Wettbewerbe auf dem Maschsee, Beachvolleyball auf dem Opernplatz, 3×3-Basketball vor dem Neuen Rathaus und Turnen in der Arena am Messegelände.

Steinhuder Meer und Bochum-Wattenscheid sind weitere Austragungsorte

Bei den Finals in Hannover sind auch einige Sportarten vertreten, die sonst kaum im Rampenlicht stehen. Darunter etwa die Kampfsportart Ju-Jutsu oder das Trampolin-Turnen. Zudem ist Flag Football – die körperlosere Form des American Football und neue Disziplin bei den Olympischen Spielen mit dabei. Auch die Region Hannover ist stark eingebunden, da unter anderem auf dem Steinhuder Meer die Segelwettbewerbe ausgetragen werden. Im Bochumer Stadtbezirk Wattenscheid (Nordrhein-Westfalen) sollen im Lohrheidestadion die Leichtatheltik-Wettbewerbe starten.

Diese 25 Sportarten stehen bei den Finals 2026 in Hannover im Fokus

  1. 3×3 Basketball
  2. 7er-Rugby
  3. Beachvolleyball
  4. Beach-Wasserball
  5. BMX Flatland
  6. Bogensport
  7. Breaking
  8. Coastal Rowing
  9. Flag Football
  10. Gerätturnen
  11. Gewichtheben
  12. Ju-Jutsu
  13. Judo
  14. Kanu-Sprint
  15. Karate
  16. Leichtathletik (in Bochum-Wattenscheid)
  17. Rapid Surfen
  18. Rhythmische Sportgymnastik
  19. Rudern
  20. Schwimmen
  21. Segeln
  22. Speed-Klettern
  23. Trampolin
  24. Triathlon
  25. Windsurfen

Eröffnungsfeier im Zusammenspiel mit dem Maschseefest

Den Veranstaltern zufolge stehen „95 Prozent des Sportprogramms“. Unklar ist unter anderem, ob das Steinhuder Meer Ende Juli für den Triathlon geeignet ist. In der Vergangenheit gab es dort immer mal wieder Probleme mit Blaualgen und einem niedrigen Wasserstand. Neun Sportstätten laden Besucherinnen und Besucher in Stadt und Region Hannover zu den Wettkämpfen ein. Viele Wettkämpfe sind kostenlos. Am Vorabend der Finals soll es in Zusammenarbeit mit dem parallel stattfindenden Maschseefest eine große Eröffnungsfeier geben.

„Bock auf mehr“: Vorfreude bei Politikern und Sportlern

„Die gesamte Region Hannover von der Landeshauptstadt bis zum Steinhuder Meer wird ein erstklassiges Zuhause für den Deutschen Spitzensport werden“, sagte Regionspräsident Steffen Krach (SPD) am Donnerstag. Marie Reichert, Olympiasiegerin 2024 im 3×3-Basketball und neue Spielerin des Basketball-Bundesligisten TK Hannover, zeigte sich ebenfalls begeistert. „Die Finals 2026 Hannover sind etwas ganz Besonderes.“ Hannover sei für 3×3 Basketball sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Hauptstadt in Deutschland. „Ich war zuletzt bei den Finals in Dresden dabei und ich war extrem begeistert. Zu sehen, wie viele Menschen vor Ort waren und was für eine positive Stimmung dort war, hat mich auch ein wenig an Paris erinnert. Das macht Bock auf mehr“, so die 24-jährige Sportlerin. Sie hoffe darauf, dass das Multisport-Event auch eine mögliche deutsche Olympia-Bewerbung stärken wird.

Olympische Erlebnisse auf regionaler Ebene

Parallel zu den Planungen der Finals in Hannover arbeiten Hamburg, Berlin, München und die Rhein-Ruhr-Region an einer Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044. Die Finals gelten auch als eine Art Versuch, olympische Erlebnisse auf nationaler Ebene zu schaffen. Sie haben seit 2019 fünfmal in Berlin, der Region Rhein-Ruhr (Nordrhein-Westfalen) und Dresden (Sachsen) stattgefunden.

Hagen Boßdorf (l-r), Geschäftsführer "Die Finals", Steffen Krach (SPD), Regionspräsident, Daniela Behrens (SPD), Innenministerin Niedersachsen, und Belit Onay, Oberbürgermeister Hannover, am Maschsee in Hannover.

Das Multisportevent, das Deutsche Meisterschaften in verschiedenen Sportarten in einer Veranstaltung vereint, findet damit erstmals in Norddeutschland statt. Die ARD berichtet crossmedial.